Behandelter Abschnitt 3. Mose 13,47-59
Der Aussatz an einem Kleidungsstück
Beschäftigen wir uns jetzt kurz mit dem Aussatz an einem Kleidungsstück, wie er uns in Kapitel 13,47– 59 dargestellt wird.
Das Kleid oder das Fell legt den Gedanken an die Umstände oder die Gewohnheiten eines Menschen nahe. Wir müssen ebenso sorgfältig über die Wirkung des Bösen in unserem Verhalten, wie über seine Wirkung in uns selbst wachen. Ein Kleid musste ebenso geduldig geprüft werden wie eine Person. Auch hier begegnen wir weder einer Übereilung noch einer Gleichgültigkeit. „Und der Priester besehe das Übel und schließe das, woran das Übel ist, sieben Tage ein“ (V. 50). Das Böse kann sich auf unzähligen Wegen in unsere Gewohnheiten und Umstände einschleichen. Sobald wir etwas Verdächtiges bei uns wahrnehmen, muss dies sofort einer ruhigen priesterlichen Prüfung unterworfen werden. Es muss „sieben Tage eingeschlossen“ werden, damit es hinreichend Zeit hat, sich völlig zu entwickeln. „Und sieht er das Übel am siebten Tag, dass das Übel um sich gegriffen hat am Kleid oder an der Kette oder am Einschlag oder am Fell nach allem, wozu das Fell verarbeitet wird, so ist das Übel ein fressender Aussatz: Es ist unrein . . . Es soll mit Feuer verbrannt werden“ (V. 51.52).
Sobald man eine schlechte Gewohnheit bei sich entdeckt, muss sie aufgegeben werden. Befinde ich mich in einer verkehrten Stellung, so muss ich sie verlassen. Das Verbrennen des Kleides ist ein Ausdruck der Gerichtshandlung über das Böse, mag es sich in den Gewohnheiten oder in den Umständen eines Menschen zeigen. Das Böse darf nie als etwas Unbedeutendes betrachtet werden. In einzelnen Fällen musste das Kleid „gewaschen“ werden, worin sich die Wirkung des Wortes Gottes auf das Verhalten eines Menschen ausdrückt. „Der Priester soll gebieten, dass man das wasche, woran das Übel ist; und er soll es zum zweiten Mal sieben Tage einschließen“ (V. 54).
Ein geduldiges Warten ist nötig, um die Wirkung des Wortes Gottes feststellen zu können. „Und besieht der Priester das Übel nach dem Waschen, und siehe, das Übel hat sein Aussehen nicht geändert . . . so ist es unrein; du sollst es mit Feuer verbrennen“ (V. 55). Gibt es etwas in unserer Stellung oder in unseren Gewohnheiten, was sich als unheilbar und von Grund auf böse erweist, so muss die ganze Sache aufgegeben werden. „Und wenn der Priester es besieht, und siehe, das Übel ist blass geworden nach dem Waschen, so soll er es vom Kleid . . . abreißen“ (V. 56). Das Wort Gottes kann bewirken, dass die schlechten Züge in dem Charakter eines Menschen oder das Verkehrte in seiner Stellung verschwinden und somit das Übel beseitigt wird. Aber wenn das Übel nach allem fortdauert, so muss die ganze Sache verurteilt und aufgegeben werden.
In allen Dingen liegt eine reiche Fülle praktischer Unterweisung. Wir müssen wohl achthaben auf die Stellung, die wir einnehmen, auf die Umstände, in denen wir uns befinden, auf die Gewohnheiten, die wir annehmen, und auf den Charakter, den wir zur Schau tragen. Ja, eine ganz besondere Wachsamkeit ist notwendig. Jedes verdächtige Symptom muss mit heiligem Eifer überwacht werden, damit es sich nicht am Ende als ein „fressender“ oder ein „um sich greifender Aussatz“ erweist, wodurch wir und viele andere verunreinigt werden können. Wir befinden uns vielleicht in einer Stellung, mit der gewisse böse Dinge verknüpft sind, die jedoch aufgegeben werden können, ohne dass wir die Stellung verlassen müssen, während wir uns andererseits in Verhältnissen befinden können, die es uns unmöglich machen, „mit Gott zu leben“. Wenn das Auge einfältig ist, wird der Pfad deutlich sein. Wenn unser Herz wirklich danach verlangt, die Gegenwart Gottes zu genießen, so werden wir leicht die Dinge entdecken, die darauf hinauslaufen, uns dieser unaussprechlichen Segnung zu berauben. Möchten unsere Herzen zart und empfindsam sein!
Wir kommen jetzt zu den mit der Reinigung des Aussätzigen verbundenen schönen und bezeichnenden Verordnungen. Sie zeigen uns einige der herrlichsten Wahrheiten des Evangeliums.