Behandelter Abschnitt 3Mo 13,47-59
Verse 47–59 | Aussatz an Stoffen
47 Und wenn an einem Kleid ein Aussatzübel entsteht, an einem Kleid aus Wolle oder an einem Kleid aus Leinen 48 oder an einer Kette oder an einem Einschlag aus Leinen oder aus Wolle oder an einem Fell oder an irgendeinem Fellwerk; 49 und das Übel ist grünlich oder rötlich am Kleid oder am Fell oder an der Kette oder am Einschlag oder an irgendeinem Gerät aus Fell, so ist es das Übel des Aussatzes, und man soll es den Priester besehen lassen. 50 Und der Priester besehe das Übel und schließe [das], [woran] das Übel [ist], sieben Tage ein. 51 Und sieht er das Übel am siebten Tag, dass das Übel um sich ge- griffen hat am Kleid oder an der Kette oder am Einschlag oder am Fell nach allem, wozu das Fell verarbeitet wird, so ist das Übel ein fressender Aussatz: Es ist unrein. 52 Und man soll das Kleid oder die Kette oder den Einschlag aus Wolle oder aus Leinen, oder jedes Gerät aus Fell, woran das Übel ist, verbrennen; denn es ist ein fressender Aussatz: Es soll mit Feuer verbrannt werden. 53 Und wenn der Priester es besieht, und siehe, das Übel hat nicht um sich gegriffen am Kleid oder an der Kette oder am Einschlag oder an irgendeinem Gerät aus Fell, 54 so soll der Priester gebieten, dass man das wasche, woran das Übel ist; und er soll es zum zweiten Mal sieben Tage einschließen. 55 Und besieht der Priester das Übel nach dem Waschen, und siehe, das Übel hat sein Aussehen nicht geändert, und das Übel hat nicht um sich gegriffen, so ist es unrein; du sollst es mit Feuer verbrennen: Es ist eine eingefressene Vertiefung auf seiner kahlen Hinteroder Vorderseite. 56 Und wenn der Priester es besieht, und siehe, das Übel ist blass geworden nach dem Waschen, so soll er es vom Kleid oder vom Fell oder von der Kette oder vom Einschlag abreißen. 57 Und wenn es noch gesehen wird am Kleid oder an der Kette oder am Einschlag oder an irgendeinem Gerät aus Fell, so ist es ein ausbrechender [Aussatz]: Du sollst [das] mit Feuer verbrennen, woran das Übel ist. 58 Und das Kleid oder die Kette oder der Einschlag oder irgendein Gerät aus Fell, das du wäschst, und das Übel weicht daraus: Es soll zum zweiten Mal gewaschen werden, und es ist rein. 59 Das ist das Gesetz des Aussatzübels an einem Kleid aus Wolle oder aus Leinen oder an einer Kette oder an einem Einschlag oder an irgendeinem Gerät aus Fell, um es für rein oder für unrein zu erklären.
Aussatz kann außer an Personen, wie bisher beschrieben, auch an Kleidung vorkommen. Das nächste Kapitel berichtet auch noch von Aussatz an Häusern (3Mo 14,33-53). Aussatz an Kleidung spricht von Sünde im Benehmen, in der Haltung, in dem, was von jemand gesehen wird. Bei Personen geht es darum, was in jemandem steckt, bei Kleidung um das, was bei jemandem gesehen wird.
In diesem Sinn gebraucht auch Judas das in seinem Brief, wenn er schreibt: „Indem ihr auch das vom Fleisch befleckte Kleid hasst“ (Jud 1,23). Judas schreibt das in Bezug auf die Hilfe an anderen, die unter die Macht der Sünde gekommen sind, um sie zu befreien. Er warnt davor, dass diese Hilfe nicht zur Folge hat, dass der Helfer selbst angetastet wird durch die Unreinheit, in der die anderen sich befinden. Er soll jede Berührung, jeden Einfluss der Unreinheit auf sein Verhalten, „das vom Fleisch befleckte Kleid“, hassen und weit von sich halten.
Die Bedeutung eines Kleides oder eines Kleidungsstücks sehen wir z. B. in dem Leibrock des Herrn Jesus, der „ohne Naht, von oben an durchgehend gewebt“ war (Joh 19,23). Das ist eine symbolische Andeutung dessen, wie Er war. Sein Handeln, sein Benehmen, seine ganze Offenbarung war vollkommen, beginnend mit seinem Kommen von oben bis zu seiner Rückkehr in den Himmel. In dem, was Er sagte oder tat, war kein einziger Widerspruch zu finden.
Bei uns kann wohl „Aussatz“ vorhanden sein, in unseren Gewohnheiten, in unserem Benehmen, in dem Beruf, den wir ausüben, in den Orten, wo wir hingehen. Es betrifft alles, was die Menschen um uns her bei uns wahrnehmen. Sie hören nicht in erster Linie, was wir sagen, aber sie sehen, wie wir leben.
Wenn das Übel an dem Kleid sich nach sieben Tagen des Einschließens ausgebreitet hatte, sollte es verbrannt werden. Hatte es sich nicht ausgebreitet, sollte es gewaschen und sieben weitere Tage eingeschlossen werden. Zeigte sich danach noch, dass das Übel sich ausgebreitet hatte, sollte es verbrannt werden. Das Wasser der Reinigung hatte nicht geholfen. Ist kein Ausbreiten festgestellt worden, sollte der kranke Flecken aus dem Kleidungsstück entfernt und das Reststück mit Wasser gewaschen werden.
Diese Behandlung des Kleides, worauf das Übel gesehen worden war, zeigt im Bild, dass das Wort Gottes auf unser äußeres Benehmen angewandt werden soll, auch auf unsere Gewohnheiten, nicht nur auf unser Herz. Es gibt Berufe, die ein Gläubiger nicht ausüben kann. Denken wir an den Inhaber einer Bar, an einen Händler von Spielautomaten und allerlei andere Berufe, wodurch ein Mensch zur Sünde verführt wird. Wenn ein Mensch zum Glauben kommt, wird er in solch einem Fall den Beruf wechseln. Es gibt auch Berufe, bei denen ein bestimmter Teil sündig sein kann. Der kann herausgeschnitten werden. Der Rest bleibt erhalten. Hierin kann man nicht auf das Wort Gottes als Richtschnur verzichten.
Die Gefahr lag nicht in dem Kleid selbst, sondern bei der Person, die es anrührte. Ich kann in einer Umgebung wohnen, die nicht gut ist. Dann soll ich sie verbrennen, was für mich bedeutet, dass ich dort weggehen und woanders wohnen soll. Ich kann in einer Umgebung arbeiten, die eine besondere Gefahr für mich bedeutet, z. B., dass ich auf weltliche Art als Gastwirtin beschäftigt bin, wodurch ich meine christliche Identität preisgeben muss. Vielleicht kann ein Arbeitsbereich „herausgeschnitten“ werden, indem ich frage, ob ich diesen Dienst nicht verrichten muss. Wenn das nicht möglich ist, kann es erforderlich werden, mich beruflich zu verändern.