Behandelter Abschnitt 3. Mose 9,1-24
Die Herrlichkeit des Tausendjährigen Reiches
Nachdem Aaron und seine Söhne „sieben Tage“ in der Einsamkeit des Zeltes eingeschlossen waren, wird am achten Tag (vgl. Kap. 9,1–4) zu der ganzen Gemeinde geredet und die Herrlichkeit des Herrn erscheint. Dies vervollständigt die ganze Szene. Die Schatten der zukünftigen Güter ziehen hier in ihrer göttlichen Ordnung an unseren Blicken vorüber. Der „achte Tag“ ist ein Schatten jenes lichten Morgens des Tausendjährigen Reiches, der über dieser Erde anbrechen wird, wenn die Gemeinde Israel den wahren Priester aus dem Heiligtum, wo Er jetzt vor den Blicken der Menschen verborgen ist, hervortreten sehen wird, begleitet von einer Schar von Priestern, den Genossen seiner Zurückgezogenheit und den glücklichen Teilhabern seiner offenbarten Herrlichkeit. In der Tat, nichts könnte als schattenhaftes Abbild des Zukünftigen vollständiger sein. Zunächst sehen wir Aaron und seine Söhne mit Wasser gewaschen: ein Vorbild auf Christus und sein Volk als zusammen geheiligt in dem ewigen Ratschluss Gottes (Kap. 6). Dann finden wir die Weise und Ordnung, in der dieser Ratschluss ausgeführt werden musste. Aaron allein wird bekleidet und gesalbt: ein Vorbild auf Christus als geheiligt, in die Welt gesandt und durch den Heiligen Geist gesalbt (V. 7–12; vgl. Lk 3,21.22; Joh 10,36).
Dann folgt die Darbringung und Annahme des Opfers, kraft dessen Aaron und seine Söhne gemeinschaftlich gesalbt und geheiligt werden (V. 14–29): ein Vorbild auf das Kreuz und seine Anwendung auf diejenigen, die jetzt die priesterliche Familie Christi bilden und, mit ihm vereinigt, mit ihm gesalbt und verborgen, den „achten Tag“ erwarten, wo Er mit ihnen offenbar werden wird in dem vollen Glanz jener Herrlichkeit, die ihm nach dem ewigen Ratschluss Gottes gebührt (Joh 14,19; Apg 2,33; 19,1-7; Kol 3,1-4). Schließlich sehen wir Israel in den völligen Genuss der Ergebnisse der vollbrachten Erlösung eingeführt. Sie sind vor dem Herrn versammelt: „Und Aaron erhob seine Hände gegen das Volk hin und segnete sie; und er stieg herab nach der Opferung des Sündopfers und des Brandopfers und des Friedensopfers“ (s. Kap. 9,22).
Was bleibt jetzt noch übrig? Nur dies noch, dass unter Siegesjubel und Lobgesängen der Schlussstein in dieses herrliche Gebäude eingefügt wird, und so lesen wir: „Und Mose und Aaron gingen in das Zelt der Zusammenkunft hinein; und sie kamen heraus und segneten das Volk. Und die Herrlichkeit des Herrn erschien dem ganzen Volk; und es ging Feuer aus von dem Herrn und verzehrte das Brandopfer und die Fettstücke auf dem Altar; und das ganze Volk sah es, und sie jauchzten und fielen auf ihr Angesicht“ (V. 23.24). Das war der Siegesjubel, das Niederfallen in Anbetung. Alles war vollkommen. Das Opfer, der Priester in seinem Gewand und Kopfbund, die mit ihrem Haupt vereinigte priesterliche Familie, der priesterliche Segen, die Erscheinung des Königs und Priesters – kurz, es fehlte nichts. Und darum erschien die göttliche Herrlichkeit, und die ganze Gemeinde fiel in anbetender Huldigung auf ihr Angesicht nieder.
In der Tat eine überaus herrliche Szene, ein wunderbar schöner Schatten von zukünftigen Gütern! Und vergessen wir nicht, dass alles, was hier bildlich vorgestellt ist, bald völlig verwirklicht werden wird. Unser großer Hoherpriester ist durch die Himmel gegangen in dem vollen Wert und der vollen Kraft einer vollbrachten Versöhnung. Jetzt ist Er, und mit ihm alle Glieder seiner priesterlichen Familie, dort verborgen. Aber wenn die „sieben Tage“ erfüllt sind und der „achte Tag“ seine Strahlen auf die Erde wirft, dann wird der Überrest Israels, ein bußfertiges und harrendes Volk, mit Triumphgeschrei die offenbarte Gegenwart des königlichen Priesters begrüßen, und in unmittelbarer Vereinigung mit dem kommenden Herrn wird eine Schar von Anbetern in der erhabensten Stellung gesehen werden. Das sind die „zukünftigen Güter“ – Güter, die wirklich des Harrens wert sind und in denen Gott ewig verherrlicht und sein Volk ewig gesegnet sein wird.