Behandelter Abschnitt 2. Mose 31,1-6
Das Werk des Dienstes
Bezaleel und Oholiab
Dieses Kapitel beginnt mit der Mitteilung Gottes, dass Er zwei Männer berufen und ausgerüstet habe, um die Arbeit an dem Zelt der Zusammenkunft auszuführen. „Und der Herr redete zu Mose und sprach: Siehe, ich habe Bezaleel, den Sohn Uris, des Sohnes Hurs, vom Stamm Juda, mit Namen berufen und habe ihn mit dem Geist Gottes erfüllt, in Weisheit und in Verstand und in Kenntnis und in jedem Werk . . . Und ich, siehe, ich habe ihm Oholiab, den Sohn Achisamaks, vom Stamm Dan, beigegeben; und in das Herz eines jeden, der weisen Herzens ist, habe ich Weisheit gelegt, dass sie alles machen, was ich dir geboten habe“ (V. 1–3.6). Sei es die Arbeit an dem Zelt der Zusammenkunft jener Tage oder sei es die Arbeit für den Herrn in unserer Zeit – in jedem Fall steht Gott allein die Auswahl, Berufung und Befähigung seiner Diener zu; Menschen haben dabei kein Mitspracherecht.
Dieser Grundsatz galt damals und er gilt ebenso für das Werk des Herrn heute. Auch kann sich niemand selbst dazu berufen, alles muss ganz und gar von Gott kommen. Man mag aus eigenem Antrieb gehen oder sich von irgendeinem Verein aussenden lassen – sicher ist, dass alle, die ausgehen, ohne von Gott gesandt zu sein, eines Tages beschämt dastehen werden. Das ist die einfache und heilsame Lehre, die uns in den Worten gegeben wird: „Ich habe berufen“, „ich habe erfüllt“, „ich habe gegeben“, „ich habe genommen“, „ich habe geboten“. Die Worte Johannes des Täufers: „Ein Mensch kann gar nichts empfangen, wenn es ihm nicht aus dem Himmel gegeben ist“ (Joh 3,27), werden immer wahr bleiben. Wie wenig Ursache hat also der Mensch, sich selbst zu rühmen oder auf einen Mitmenschen eifersüchtig zu sein!
Ein lehrreicher Gedanke ergibt sich aus einem Vergleich dieses Kapitels mit 1. Mose 4. Tubalkain war ein „Hämmerer von allerlei Schneidewerkzeug aus Kupfer und Eisen“ (V. 22). Die Nachkommen Kains versuchten mit ihren eigenen, menschlichen Fähigkeiten – unabhängig von Gott –, die verfluchte und seufzende Erde in einen angenehmen Ort umzuwandeln. Bezaleel und Oholiab hingegen hatten von Gott Fähigkeiten empfangen, um ein Heiligtum zu schmücken, das durch die Gegenwart und die Herrlichkeit des Gottes Israels geheiligt und gesegnet werden sollte.
Hier möchte ich den Leser bitten, einen Augenblick nachzudenken und sich ernstlich zu fragen: Widme ich meine Fähigkeiten und Kräfte den Interessen der Versammlung, die Gottes Wohnung ist, oder der Verschönerung einer gottlosen Welt, die Christus verworfen hat? Denk nicht: Ich bin weder von Gott berufen noch befähigt, um für ihn zu arbeiten. Wie damals, so ist auch heute für alle die Tür geöffnet, um an dem Dienst teilnehmen zu können. Jeder hat einen Platz auszufüllen und arbeitet entweder für die Interessen des Hauses Gottes, des Leibes Christi, der Versammlung, oder er fördert die Pläne einer gottlosen Welt, die noch befleckt ist mit dem Blut Jesu Christi und mit dem Blut all seiner ermordeten Zeugen.