Behandelter Abschnitt 2. Mose 22-33
Das Salböl
In den Versen 22–33 finden wir das „heilige Salböl“, mit dem die Priester und die Stiftshütte samt ihren Geräten gesalbt wurden. In dieser Salbung erkennen wir ein Bild der vielfältigen Gnadengaben des Heiligen Geistes, die sich alle in ihrer göttlichen Fülle in Christus finden. „Myrrhe und Aloe, Kassia sind alle deine Kleider; aus Palästen von Elfenbein erfreut dich Saitenspiel“ (Ps 45,9). Gott hat Jesus von Nazareth mit Heiligem Geist und mit Kraft gesalbt (Apg 10,38). Alle Gnadengaben des Heiligen Geistes, in all ihrer Vollkommenheit, haben ihre Darstellung und ihren Ursprung in Christus. Bei seiner Menschwerdung wurde Er von dem Heiligen Geist gezeugt. Bevor Er seinen öffentlichen Dienst antrat, wurde Er mit dem Heiligen Geist gesalbt, und nachdem Er seinen Platz im Himmel eingenommen hatte, teilte Er, zum Zeichen der vollbrachten Erlösung, die Gaben des Heiligen Geistes an seinen Leib – die Versammlung – aus (s. Mt 1,20; 3,16.17; Lk 4,18.19; Apg 2,33; 10,45.46; Eph 4,8-13).
Als solche, die mit diesem hocherhobenen Christus in Verbindung stehen, haben die Gläubigen teil an den Gaben und Gnaden des Heiligen Geistes. Aber nur wenn es ihre Gewohnheit ist, Gemeinschaft mit ihm zu haben, können sie sich dieser Gaben auch praktisch erfreuen und sie nach außen wirksam werden lassen. Ein nicht wiedergeborener Mensch kennt nichts von diesen Dingen. „Auf keines Menschen Fleisch soll man es gießen“ (V. 32). Die Gnadengaben des Heiligen Geistes können nicht mit dem natürlichen Fleisch des Menschen in Verbindung gebracht werden, denn der Heilige Geist kann diese Natur nicht anerkennen. Nicht eine Frucht des Geistes ist je auf dem dürren Boden der Natur hervorgebracht worden. „Es sei denn, dass jemand von neuem geboren werde“ (Joh 3,3).
Nur der neue Mensch kann, als ein Teil der neuen Schöpfung, etwas von den Früchten des Heiligen Geistes wissen. Es ist sinnlos, diese Früchte und Gnadengaben nachahmen zu wollen. Die schönsten Früchte, die auf dem Boden der Natur gewachsen sind, und die liebenswertesten Züge, die die Natur zeigen mag, können im Heiligtum Gottes in keiner Weise anerkannt werden. „Auf keines Menschen Fleisch soll man es gießen, und in dieser Zusammensetzung sollt ihr ihm Gleiches nicht machen; es ist heilig, heilig soll es euch sein. Wer ihm Gleiches mischt und wer davon auf einen Unbefugten tut, der soll ausgerottet werden aus seinen Völkern“ (V. 32.33). Gott will keine Nachahmung des Werkes des Heiligen Geistes, alles muss ausschließlich von dem Geist sein. Auch darf das, was von dem Geist herrührt, nicht dem Menschen zugeschrieben werden. „Der natürliche Mensch nimmt nicht an, was des Geistes Gottes ist, denn es ist ihm Torheit, und er kann es nicht erkennen, weil es geistlich beurteilt wird“ (1Kor 2,14).