Bemerkungen zur Echtheit und Glaubwürdigkeit von Mk 16,9-20, siehe Mk 16,20
Behandelter Abschnitt Mk 16,17-18
„Diese Zeichen aber werden denen folgen, die glauben: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben; sie werden in neuen Sprachen reden und werden Schlangen aufnehmen, und wenn sie etwas Tödliches trinken, wird es ihnen nicht schaden; Kranken werden sie die Hände auflegen, und sie werden sich wohl befinden“ (V. 17–18).
Es wird keine Zeit angegeben. Hier steht auch nicht, dass allen, die glauben, diese Zeichen folgen, sondern „denen, die glauben“. Es steht hier auch nicht, dass diese Zeichen bis zum Ende des Zeitalters denen folgen, die glauben. Nichts dieser Art wird angedeutet. Wenn der Herr dagegen im Matthäusevangelium befiehlt, alle Nationen zu Jüngern zu machen, sie zu taufen und zu belehren, gibt Er ihnen die Gewissheit seiner Gegenwart bis zur Vollendung des Zeitalters (Mt 28,19-20). Der Herr bleibt bei den Jüngern, bis das Zeitalter abgeschlossen ist. Das besagt der Ausdruck: „Und siehe, ich bin bei euch alle Tage“. Das gilt jedoch nicht für diese Zeichen im Markusevangelium. Die Worte unseres Herrn wurden auf den Buchstaben erfüllt in der besonderen Zeitepoche, für welche diese Zeichen gegeben worden waren. Er verpflichtete sich aber nicht, sie für immer bestehen zu lassen. Der Gegensatz in der Ausdrucksweise zum Matthäusevangelium ist also auffällig und verstopft den Mund jedes Widersachers und Verführers.
„In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben.“ Der Herr beginnt mit der Macht über Satan. Die Jünger sollten in der Kraft seiner Auferstehung vorangehen. Obwohl Er von ihnen wegging, verloren sie dadurch keine Kraft, sondern gewannen in dieser Hinsicht vielmehr noch hinzu. „(Er) wird größere (Werke) als diese tun, weil ich zum Vater gehe“ (Joh 14,12). Nach Ansicht der Juden sollten alle großen Werke geschehen, während der Messias auf der Erde war. Doch es ist nicht so. Während seiner Abwesenheit sollten seine Knechte in seinem Namen Dämonen austreiben. „Sie werden in neuen Sprachen reden.“ Was für ein wunderbares Zeugnis der Gnade Gottes für alle Menschen! Sie sollten jetzt von seinen wunderbaren Werken in den Sprachen sprechen, worin Gott die Menschen beim Turm von Babel verwirrt hatte (Apg 2,1-4).
Das wurde zuerst am Pfingsttag unter den Juden erfüllt und bald danach unter den Nicht-Juden. „Sie . . . werden Schlangen aufnehmen.“ Schlangen sind das äußere Symbol der Macht Satans in dieser Welt. Seit dem Sündenfall hasst der Mensch instinktiv Schlangen, es sei denn er ist so verdummt, dass er sie anbetet. „Und wenn sie etwas Tödliches trinken, so wird es ihnen nicht schaden.“ Die Mächte der Natur, belebte sowie unbelebte Dinge, konnten nichts gegen sie ausrichten. Im Gegenteil, „Kranken werden sie die Hände auflegen, und sie werden sich wohl befinden“. Die wohltätige Macht des Guten in seinem Namen besiegt und verbannt das Böse.