„Da er nun noch einen geliebten Sohn hatte, sandte er ihn als letzten zu ihnen und sprach: Sie werden sich vor meinem Sohn scheuen“ (V. 6).
War Er nicht viel annehmbarer, der unendlich größer an Würde und völlig fehlerlos war? Denn selbst Propheten hatten Fehler. Obwohl in und mit ihnen eine große Kraft Gottes kam, waren sie doch wie andere Menschen von Schwachheiten umgeben. Doch im Sohn war Vollkommenheit. Was würde geschehen, wenn Er käme? Sie mussten gewiss fühlen, dass der Sohn Gottes ein unvergleichlich höheres Recht auf ihre Zuneigungen und ihre Ehrerbietung hatte! So wäre es auch geschehen, wenn der Mensch nicht ganz und gar verloren gewesen wäre. Das war die sittliche Lehre hinsichtlich des Menschen, die sich am Kreuz offenbarte. Der Mensch erwies sich dort als durch und durch verdorben. Gott ließ es zu, dass sich diese Wahrheit durch das Volk Israel bis zur letzten Konsequenz praktisch zeigte. Nichts erwies sie so vollständig wie die Sendung des Sohnes Gottes. Die Erprobung endete also mit seiner Verwerfung; aber seine Verwerfung war auch ihre Verwerfung vor Gott.
Egal, wie sehr er geprüft wird oder wie bevorrechtigt er ist – der Mensch endet immer damit, dass er seine vollständige Feindschaft gegen Gott und seinen hoffnungslosen Ruin in Gottes Augen beweist.