Behandelter Abschnitt Mk 11,12-14
„Und am folgenden Tag, als sie von Bethanien weggegangen waren, hungerte ihn. Und als er von weitem einen Feigenbaum sah, der Blätter hatte, ging er hin, ob er vielleicht etwas an ihm fände; und als er zu ihm kam, fand er nichts als Blätter, denn es war nicht die Zeit der Feigen. Und er hob an und sprach zu ihm: Nie mehr esse jemand Frucht von dir in Ewigkeit! Und seine Jünger hörten es“ (V. 12–14).
Wenn es Feigenzeit gewesen wäre, hätte man die Frucht vielleicht schon abgepflückt. Da es aber noch nicht die Zeit der Feigen war, musste Frucht an ihm gewesen sein, es sei denn der Baum war unfruchtbar. So wurde er zum Sinnbild des Juden, welcher für Gott fruchtlos war, obwohl seine äußere Erscheinung in den Augen der Menschen vor Leben überquoll. Der Baum hatte Blätter, jedoch keine Frucht. Darum wurde sein Verderben verkündet. Und dieser Ausspruch wurde genauso bestimmt an dem Feigenbaum wie auch seither an dem leeren Bekenntnis der Juden verwirklicht.
Nachdem das Verderben des unfruchtbaren Feigenbaums ausgesprochen war, kamen sie nach Jerusalem. Dort betraten sie den Tempel, wo der Herr anfing, jene auszutreiben, die im Tempel verkauften und kauften. Er stieß die Tische der Geldwechsler und die Sitze der Taubenverkäufer um und erlaubte nicht, dass jemand ein Gefäß durch den Tempel trug. Daraufhin lehrte Er öffentlich, was in Jesaja 56,7 und Jeremia 7,11 geschrieben steht, nämlich über die Aufgabe des Tempels nach den Gedanken Gottes und den selbstsüchtigen Missbrauch desselben durch den Menschen, den dieser inzwischen eingeführt hatte.