Behandelter Abschnitt Mk 2,6-7
Aber auch Satan hatte dort seine Versammlung. „Einige aber von den Schriftgelehrten saßen dort und überlegten in ihren Herzen: Was redet dieser so? Er lästert. Wer kann Sünden vergeben, als nur einer, Gott?“ (V. 6–7). Nach ihrer eigenen Einschätzung waren sie weise. Sie sahen sich als Richter über Gesetz und Evangelium, ohne das eine zu halten, noch dem anderen zu glauben. Sie waren schlecht. Indem sie Christus und seine Barmherzigkeit verwarfen, verachtete ihr stolzer Verstand die gesegnete Wahrheit Gottes. Ihre stolze Selbstgerechtigkeit verschmähte und hasste jene Gnade, deren Notwendigkeit sie nie erkannt hatten. Ein ausreichender Beweis von der heiligen Macht, der Macht Gottes im Gegensatz zu Satan und in Mitleid gegen die Menschen, war gewährt worden.
Doch welche Bedeutung hatte das für vernünftelnde Schriftgelehrte, die die Welt, so wie sie ist, gewohnt waren und für ihre eigene religiöse Bedeutung eiferten? Da war jemand auf der Erde, der die Vergebung der Sünden einem elenden Sünder verkündigte, der die Vergebung noch nicht einmal gesucht hatte! Das war in ihren Augen erschreckend und lästerlich, ein Eingriff in die Hoheitsrechte Gottes. Nicht dass sie für Gott sorgten oder den Menschen liebten; sie hassten jedoch Jesus für seine Gnade. Und falls seine Worte sich als wahr erwiesen, dann war es mit ihrer beruflichen Tätigkeit vorbei. Doch nein, das konnte nicht sein! So etwas war seit Anbeginn der Welt nie gehört worden. „Was redet dieser so? Er lästert. Wer kann Sünden vergeben, als nur einer, Gott?“ Da lag also das Geheimnis! Sie kannten die Herrlichkeit Jesu nicht. Sie ließen seine göttliche Würde völlig unberücksichtigt. Der Grundsatz, den sie anführten, war absolut wahr, die Anwendung jedoch verhängnisvoll falsch. Wie oft ist das der Felsen, an dem die religiösen Ungläubigen zerbrechen und verderben!