Behandelter Abschnitt Mt 14
In Kapitel 14 werden die Ereignisse berichtet, die den großen Wechsel der Haushaltung offenbar machen, auf den der Herr in der Darlegung der gerade betrachteten Gleichnisse vorbereitet hatte. Der gewalttätige Mann Herodes, der schuldig war, schuldloses Blut vergossen zu haben, regierte damals im Land. Im Gegensatz zu ihm ging Jesus in die Einöde, um dort zu zeigen, wer und was Er war: Der Hirte Israels, bereit und fähig, für sein Volk zu sorgen.
Die Jünger erkannten nur unzulänglich seine Herrlichkeit; aber der Herr handelte nach seinem Herzen. Danach entließ Er die Volksmenge und zog sich allein zurück, um auf einem Berg zu beten. Inzwischen mühten sich die Jünger auf dem sturmgepeitschten See ab, weil der Wind ihnen entgegen wehte. Das ist ein Bild von dem, was sein wird, wenn der Herr Jesus Israel und die Erde verlassen hat und in den Himmel zurückgekehrt ist. Dann nimmt alles eine andere Form an. Statt Herrschaft auf der Erde sehen wir Fürbitte im Himmel. Schließlich, als die Jünger in der Mitte des Sees den Höhepunkt ihrer Mühe erreicht hatten, kommt der Herr auf dem See zu ihnen und sagte: „Fürchtet euch nicht!“ (V. 27); denn sie waren bestürzt und erschreckt.
Petrus erbat eine Aufforderung von seinem Meister und verließ das Schiff, um auf dem Wasser zu Ihm zu kommen. Zuletzt sieht jedoch alles anders aus. Nicht alle gehören zu den Weisen, die Verständnis haben, oder zu jenen, die das Volk zur Gerechtigkeit weisen (Dan 12,3). Jede Schriftstelle aus jener Zeit beweist, wie bedeutsam Schrecken, Angst und dunkle Wolken immer wieder sein werden. So war es auch hier. Petrus ging los. Dann verlor er bei den wilden Wellen den Herrn aus dem Blick. Als er in seinem Herzen an die täglichen Erfahrungen dachte, fürchtete er den starken Wind. Er wurde allein durch die ausgestreckte Hand Jesu gerettet, welcher seinen Zweifel tadelte. Während Jesus in das Schiff stieg, hörte der Wind auf. Danach entfaltete die gnädige Macht des Herrn ihre wohltätige Wirkung in der ganzen Gegend. Das alles ist eine kleine Vorschattung von dem, was sein wird, wenn der Herr in den letzten Tagen zum Überrest kommt und das Land, welches Er betritt, mit Segnungen füllt.