Behandelter Abschnitt Sach 12-14
Ausspruch über Israel
Diese letzte Prophezeiung des Buches Sacharja zeigt uns die Ereignisse, die der Errichtung des herrlichen Königreichs des Herrn unter seinem Volk Israel in den letzten Tagen vorausgehen werden. Der erste Vers zeigt die Kraft, die dies tun wird: Es ist „der Herr, der den Himmel ausspannt und die Erde gründet und des Menschen Geist in seinem Innern bildet“ (12,1). Er ist der Gott, der alle Dinge geschaffen hat und der seiner Allmacht entsprechend handeln wird. Er stellt sich am Ende so vor, wie Er sich am Anfang vorgestellt hat, als der Allmächtige. So offenbarte Er sich Abraham, als Er versprach, alle Nationen der Erde in sich zu segnen (1. Mose 17,1-2).
Ähnliches sagt Jesaja von jener herrlichen Zeit in Kapitel 66, 22-23: „Denn wie der neue Himmel und die neue Erde, die ich mache, vor mir bestehen, spricht der Herr, so wird eure Nachkommenschaft und euer Name bestehen. Und es wird geschehen: Von Neumond zu Neumond und von Sabbat zu Sabbat wird alles Fleisch kommen, um vor mir anzubeten, spricht der Herr“.
Sacharja wurde etwa zweihundert Jahre nach Jesaja zum Propheten ernannt, und Gott offenbarte ihm die Ereignisse, die das Reich des Herrn einleiten würden, ausführlicher als diesem. Nachdem der Prophet im ersten Teil von Kapitel 12 allgemein von der Befreiung gesprochen hatte, die der Herr Juda gewähren wird, indem Er Jerusalem zu einer Taumelschale für alle Nationen macht, die gegen es kämpfen werden (V. 1-9), verkündet er, wie Gott über das Haus Davids und die Bewohner Jerusalems den Geist der Gnade und des Flehens ausgießen wird. Denn vor allem müssen sie mit ihrem Gott, gegen den sie so schwer gesündigt haben, ins Reine kommen; sie müssen das schlimmste Verbrechen von allen, den Herrn Jesus gekreuzigt zu haben, bekennen. In Vers 10 heißt es: „Und sie werden auf mich blicken, den sie durchbohrt haben, und werden über ihn wehklagen gleich der Wehklage über den Einheimischen, und bitterlich über ihn leidtragen, wie man bitterlich über den Erstgeborenen leidträgt“.
Diese Prophezeiung wird vom Apostel Johannes in seinem Evangelium in Kapitel 19,37 zitiert, damit wir wissen, dass sie sich auf den Tod des Herrn Jesus am Kreuz bezieht. An dem Tag, von dem der Prophet spricht, werden alle um ihn trauern, wie man um einen eingeborenen Sohn trauert. Es wird nicht nur eine kollektive Trauer sein, sondern eine individuelle Trauer - jede Familie und ihre Frauen für sich.
Es ist kostbar für uns, zu sehen, wie der Geist Gottes in Vers 10 diese beiden großen Namen Jesu in seiner Eigenschaft als „Sohn“ zusammengeführt hat: den „eingeborenen Sohn“ und den „Erstgeborenen“. Sie tun gut daran, sich einmal alle Stellen anzusehen, die davon sprechen, und Sie werden feststellen, was für ein Segen damit verbunden ist. Es ist der eingeborene Sohn, der uns den Vater offenbart. Dann, nachdem Er das Erlösungswerk vollbracht hat, nimmt Jesus den Platz des „Erstgeborenen vieler Brüder“ ein und verbindet uns mit Sich selbst in seiner himmlischen Herrlichkeit.
Diese Stellen sprechen vom „eingeborenen Sohn“: Joh 1,14.18; 3,16.18; 1Joh 4,9, diese vom „Erstgeborenen“ : Mt 1,25; Lk 2,7; Röm 8,29; Kol 1,15.18; Heb 1,6; 12,23; Off 1,5
Kapitel 13 spricht davon, dass eine „Quelle geöffnet sein [wird] dem Haus Davids und den Bewohnern von Jerusalem für Sünde und für Unreinigkeit“ (13,1). Das ist die Antwort auf ihre Trauer, die wir im vorherigen Kapitel gesehen haben. Gott will ihre Ungerechtigkeit beseitigen. Dann werden die, die die Werkzeuge dafür waren, dass das kostbare Blut Jesu vergossen wurde, verstehen, dass dieses Blut sie von aller Ungerechtigkeit reinigt und dass Gott durch dieses Blut (s. 9,11) das Wasser der Reinigung über sie ausgießen kann, damit ihre ganze Unreinheit weggewaschen wird (vgl. Hesekiel 36,25-28). In dieser Zeit wird der Herr der Heerscharen alle Namen der falschen Götter und alle falschen Propheten und den Geist der Unreinheit aus dem Land wegschaffen. Man wird keinen mehr dulden, der in seinem eigenen Namen weissagt, und jeder falsche Prophet, der dies trotzdem tut, wird schonungslos von seinen eigenen Eltern zu Tode gebracht.
Der Heilige Geist benutzt diese Gelegenheit, um vom dem zu sprechen, der wie ein falscher Prophet behandelt wurde, obwohl Er auf die Erde kam, um die Wahrheit zu verkündigen. Er war die WAHRHEIT in Person und kam zu seinem Volk, um ihnen die Wahrheit zu sagen. Aber sie haben Ihn nicht aufgenommen, sie wollten nicht an Ihn glauben, sie haben Ihn an das Kreuz genagelt - Er wurde im Haus seiner Freunde verwundet. Nachdem Jesus von den Toten auferstanden war, zeigte Er seinen Jüngern die Wundmale an seinen Händen und seiner Seite (Joh 20,20), dann lehrt Er sie, dass es nicht nur die Nägel und das Schwert waren, die Ihn verletzt haben, sondern dass das Schwert des Herrn der Herrscharen wider den Menschen erwacht ist, der sein Genosse ist. Der Jünger Johannes, der Zeuge dieser Sache war, bezeugt, dass Blut und Wasser aus der durchstochenen Seite Jesu hervortraten, das Blut zur Vergebung der Sünden und das Wasser zur Reinigung von jeder Unreinheit (Joh 19,34-35; 1Joh 5,6-8).
Der Schafhirte war geschlagen worden, und seine Herde, d. h. das Volk Israel, musste zerstreut werden. Seitdem sind die „Kleinen“ der Gegenstand seiner beständigen Fürsorge, und so wird es auch bleiben, bis das Haus Israel wieder versammelt wird, nachdem das vernichtende Gericht über ihre Feinde stattgefunden hat. Vergleiche mit Jesaja 8,17-18: „Und ich will auf den Herrn harren, der sein Angesicht verbirgt vor dem Haus Jakob, und will auf ihn hoffen. Siehe, ich und die Kinder, die der Herr mir gegeben hat, wir sind zu Zeichen und zu Wundern in Israel, vor dem Herrn der Heerscharen, der auf dem Berg Zion wohnt“.
Und es wird geschehen, wenn Israel wieder versammelt ist, dass jeder unter ihnen den Namen des Herrn anrufen wird, und Er wird sie erhören. Diese Beziehung Gottes mit seinem Volk wird erneuert werden, nachdem die zwei Drittel des Stammes Juda, die eine besondere Schuld an der Verwerfung und Ermordung ihres Königs und Erretters trifft, vom Rest der Erde abgeschnitten wurden und nachdem das verbliebene Drittel durch das Feuer gegangen ist, gleich einem Schmelztiegel, in dem Silber geläutert wird und geprüft wurde, wie Gold geprüft wird. Dann wird der Herr den Namen Lo-Ammi (nicht mein Volk) abschaffen; Er wird sagen: „Es ist mein Volk“, und sie werden sagen: „Der Herr ist mein Gott“ (V. 9). Das wird das Endergebnis der Wege des Herrn mit seinem Volk sein, hier vor allem mit Juda, das als Er Lo-Ammi bezeichnet hat, und dessen Überrest Gott als sein Volk anerkennt.
Das letzte Kapitel Sacharjas spricht von den Ereignissen des Endes, die dieses herrliche Kommen des Herrn einleiten werden, um sein gerechtes Reich über die ganze Erde zu errichten. Die Reihenfolge dieser Ereignisse wird hier ganz eindeutig vorgestellt.
Wenn Sie, liebe Leser, einen Stadtplan von Jerusalem betrachten, werden Sie sehen, dass die Stadt auf einem Hügel liegt, der von Tälern umgeben ist, und dass sich auf der Ostseite ein der Stadt zugewandter Gebirgszug befindet - der Ölberg.
In den letzten Tagen der großen Drangsal, die über die Juden hereinbrechen wird, werden sich alle Nationen zum Kampf gegen Jerusalem versammeln. Die Stadt wird eingenommen, und die Hälfte der Menschen wird gefangen genommen werden. Aber der Überrest wird verschont und befreit werden, denn in diesem Augenblick wird der Herr kommen; Er wird auf dem Ölberg stehen, genau an dem Ort, von dem Er in den Himmel aufgefahren ist, als Er diese Welt verließ, die Ihn verworfen hatte. Dann wird sich der Berg in der Mitte teilen und ein großes Tal entstehen, das von Osten nach Westen verläuft. Und das Volk wird aus der Stadt durch dieses Tal fliehen und Schutz bei dem Herrn selbst suchen, der sich zwischen sein Volk und die Nationen, die dieses verfolgen werden, stellen wird. Und der Herr wird gegen diese Nationen kämpfen, so wie Er gegen den Pharao und sein Heer im Roten Meer gekämpft hat, als Er das Rote Meer teilte, damit sein Volk Israel von der Herrschaft der Ägypter gerettet wurde. Der Herr wird diese Nationen vernichten, und Er wird König über die ganze Erde sein.
An diesem Tag wird das kostbare Licht nicht mit der Finsternis vermischt werden und lebendige Wasser werden aus Jerusalem fließen, die zur Hälfte nach Osten (zum Toten Meer) und zur Hälfte nach Westen (Mittelmeer) fließen werden. Die ganze Stadt wird an seiner Stätte bewohnt werden, man wird dort in Sicherheit leben, da es keinen Bann mehr gibt. „Und es wird geschehen, dass alle Übriggebliebenen von allen Nationen, die gegen Jerusalem gekommen sind, von Jahr zu Jahr hinaufziehen werden, um den König, den Herrn der Heerscharen, anzubeten und das Laubhüttenfest zu feiern“ (14,16). Diejenigen, die es versäumen, nach Jerusalem hinaufzugehen, auf diese wird Gott keinen Regen mehr herabregnen lassen. Und wenn das Geschlecht Ägyptens nicht hinaufgeht, so werden sie mit der gleichen Plage bestraft wie die Nationen, die gegen Jerusalem gekämpft haben. Diese schreckliche Plage wird in Vers 12 beschrieben und den Ägyptern anstelle des ausbleibenden Regens angedroht, da es in diesem Land fast nie regnet und die Felder durch Überflutungen (alljährliche Überschwemmungen durch den Nil waren vor dem Bau der Dämme üblich) und Seitenarme des Flusses bewässert werden.
In dieser Zeit wird jeder in den Wegen Gottes gehen; jeder wird daran denken, dem Herrn Ehre zu geben, egal ob essen oder trinken: alles wird zu seiner Ehre getan werden; die Menschen werden nicht mehr ihre eigenen Ziele verfolgen. Auch die Kochtöpfe in Jerusalem und Juda werden dem Herrn heilig sein, wie die Opferschalen vor dem Altar, in die das Blut der geschlachteten Tiere gefüllt wurde. Alles, was gegessen wird, soll zuerst ein Opfer für den Herrn sein. Kein Kanaaniter, d. h., niemand, der nicht den Namen des Gottes Israels anruft, soll im Haus des Herrn gefunden werden, sondern „die Erde wird voll sein der Erkenntnis des Herrn wie die Wasser den Meeresgrund bedecken“ (Jes 11,9).
Lieber Leser, bevor wir das Studium des Buches Sacharja abschließen, möchten wir Ihre Aufmerksamkeit auf das Ende von Vers 5 von Kapitel 14 lenken: „Und kommen wird der Herr, mein Gott, und alle Heiligen mit dir“. Dieses herrliche Versprechen betrifft alle die, die den Herrn Jesus als ihren Retter angenommen haben und somit auch alle unter Ihnen, die Ihm angehören. Der Herr kommt in der Person Christi, der hier auf der Erde einst demütig und sanftmütig war und der vom Himmel in seiner ganzen Herrlichkeit herabkommen wird, so wie Er es selbst gesagt und wie es auch die Propheten seit Henoch vorhergesagt haben. Die himmlischen Heiligen werden Ihn bei seinem öffentlichen Erscheinen vor den Augen einer staunenden Welt begleiten. Eine wunderbare Ehre für sein Volk, mit dem Er sich vor allen Gottlosen zeigen wird. Das wird dann das öffentliche Kommen des Herrn auf die Erde sein, sein Kommen als der gerechte Richter, der gegen alle, die sich gegen Ihn auflehnen, Krieg führen wird.
In Offenbarung 5,10 finden wir diese Wahrheiten in Bezug auf den Anteil der Gläubigen, der Heiligen Gottes, an diesen Ereignissen des Endes bestätigt: „Und hast sie unserem Gott zu Königen und Priestern gemacht, und sie werden über die Erde herrschen!“ und in Kapitel 20,6: „Glückselig und heilig, wer teilhat an der ersten Auferstehung! . . . sie werden Priester Gottes und des Christus sein und mit ihm herrschen 1 000 Jahre“ und auch in Judas 14-15: „Es hat aber auch Henoch, der siebte von Adam, von diesen geweissagt und gesagt: „Siehe, der Herr ist gekommen inmitten seiner heiligen Tausende, Gericht auszuführen gegen alle und völlig zu überführen alle ihre Gottlosen“.
Lesen Sie auch 2. Thessalonicher 1,7-10, wo gesagt wird, dass Gott „euch, die ihr bedrängt werdet, Ruhe [geben wird] mit uns bei der Offenbarung des Herrn Jesus vom Himmel, mit den Engeln seiner Macht, in flammendem Feuer, wenn er Vergeltung gibt denen, die Gott nicht kennen, und denen, die dem Evangelium unseres Herrn Jesus Christus nicht gehorchen; die Strafe leiden werden, ewiges Verderben vom Angesicht des Herrn und von der Herrlichkeit seiner Stärke, wenn er kommen wird, um an jenem Tag verherrlicht zu werden in seinen Heiligen und bewundert in allen denen, die geglaubt haben; denn unser Zeugnis bei euch ist geglaubt worden.“
Gibt es unter Ihnen jemanden, der sich nicht retten lassen will, wenn er diese Zeilen liest? Oh, verpassen Sie die Gelegenheit nicht, zu Jesus zu kommen, der Sie für immer vor dem kommenden Zorn retten wird. Beeilen Sie sich, denn ein plötzliches Verderben wird über die Gottlosen kommen! Suchen Sie das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit; suchen Sie heute - solange die Gnadenzeit noch ist, damit auch Sie zu denen gehören, die Jesus begleiten, wenn Er in Herrlichkeit mit den Seinen kommt, die mit Ihm in der gleichen Herrlichkeit herrschen werden.