Aus der Schrift "Der Brief des Judas" von JND
Vers 24. Es gibt eine Kraft, die in der Lage ist, die Gläubigen über die Umstände zu erheben. „Dem aber, der euch ohne Straucheln zu bewahren und vor seiner Herrlichkeit untadelig darzustellen vermag mit Frohlocken, dem alleinigen (allein weisen) Gott, unserem Heiland, durch Jesus Christus, unseren Herrn, sei Herrlichkeit, Majestät, Macht und Gewalt vor aller Zeit und jetzt und in Ewigkeit! Amen.“ Er ist in der Lage, uns zu bewahren. Überströmende Freude? Ja. Wir dürfen nicht aus dem Auge verlieren, dass es eine wirksame Kraft gibt, uns vor dem Straucheln zu bewahren. Wir neigen dazu, in das Problem von Röm 7 als einem beständigen praktischen Zustand zu verfallen. Es gibt die böse Natur, und sie will sich nach außen hin zeigen. „Auf dass ihr nicht sündiget“ usw. Der Geist hindert dich daran, nach dem Fleisch zu leben. Er sieht die Heiligen in ihren Kämpfen, aber über den Umständen. Ein Christ, der sich über den Umständen befindet, kennt es, reich zu sein und gleichzeitig zu hungern. Wir machen uns oft nicht klar, dass es eine Kraft gibt, die in der Lage ist, uns vor dem Fall zu bewahren, so dass wir immer mehr als Überwinder sein können.
Es ist eine gewaltige Tatsache, sich der Liebe Gottes bewusst sein zu dürfen. Ich gehe meinen Weg in dem vollkommenen Bewusstsein, dass Gott mich liebt. Es ist diese Kraft, die meinen Weg beobachtet und die prüft, ob ich immer das direkte Bewusstsein besitze, dass Gott mich liebt. Alles was ihr tut, entspringt dieser Liebe. „Dem der uns liebt und uns gewaschen hat.“ „Der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat.“ Gottes Liebe wurde geoffenbart und das ist seine Hauptwesensart. Er mag viele Sklaven besitzen, aber das würde sein Herz nicht zufrieden gestellt haben.
Wenn wir in dem Brief des Johannes den Charakter des Antichristen sehen, dann haben wir hier in dem Judasbrief das Gegenteil. „Sie haben uns verlassen.“ Das ist offene Abtrünnigkeit. Dem Vater und dem Sohn leugnend, das ist antichristlich; den Herrn Jesus als den Christus zu verleugnen ist der jüdische Abfall (1Joh 2,22). Aber das finden wir nicht im Judasbrief. Hier haben wir Menschen, die zu der allgemeinen Christenheit gehören und ein allgemeines Bekenntnis haben, aber verdorben sind. Es sind also solche, die eindringen (Vers 4) und nicht solche, die hinausgegangen sind (1Joh 2,19). Sie haben nicht nur ihren Gebieter verleugnet, sondern auch die Gnade Gottes in Ausschweifung verkehrt (Vers 4). „Um alle zu überführen, die unter ihnen gottlos sind.“ Selbst wenn er Gericht ausübt, befindet sich dieses Gericht noch unter ihnen; jeder Charakter des Bösen wird verfolgt bis zu seinem Ende. Henoch hat Prophezeiungen ausgesprochen über die, welche eingeschlichen sind. Sie haben den Charakter des Christentums verleugnet, ohne offene Abtrünnigkeit. Im Brief and die Philipper werden sie „Feinde des Kreuzes Christi“ genannt. Das Gericht bezieht sich auf die, die drinnen sind und eingeschlichen sind, obwohl diese wiederum ein Gericht für die anderen sind.
Den „Gebieter“ zu verleugnen bedeutet, auf einem Sklavenmarkt von einem Meister gekauft zu werden, ohne ihm angehören zu wollen. Diese frühen Früchte des Bösen werden bis zum Ende vorhanden sein. Sie hätten verdient, vernichtet zu werden, aber sie bleiben tatsächlich bis zum Ende. In Kain haben wir das Wesen der Religion, in Balaam kirchliche Korruption, in Korah die Auflehnung gegen das Königtum und das Priestertum Christi. Wir müssen nicht nur auf solche sehen, die in offener Gottlosigkeit ihren Weg gehen, sondern auch auf solche Personen, die sich als Widersprechende in der Christenheit aufhalten. „Die Barmherzigkeit erwarten“ (Vers 21) sollte auch unser Kennzeichen sein. Wir können nicht versucht werden ohne festzustellen, dass Christus nicht auch in dieser Situation für uns ist. Du kannst nicht Isaak opfern ohne dass er dir in der Auferstehung wiedergegeben wird. Wenn wir in der Versuchung zu Gott aufblicken, dann werden wir neue Offenbarungen sehen. Die Jünger haben den Herrn als den lebenden Christus in der Himmelfahrt abgeben müssen, und sie haben ihn bald danach als den verherrlichten Christus sehen dürfen. Die Gnade wirft die Seele in das Meer der barmherzigen Güte Christi und von dieser Güte sind wir der Ausdruck. Wenn ich empfinde, dass ich zu einem System gehöre, das in jeder Hinsicht falsch liegt, dann fühle ich mich selbst auf die Gnade Gottes geworfen. Gehe nicht von einem Platz weg, wo die göttliche Liebe dich in göttlicher Heiligkeit bewahren kann (siehe 1Thes 3,12-13). Wenn ich mit Gott gehe, dann muss es Heiligkeit geben. Christus selbst ist der Vollkommene inmitten des Bösen. Elia fuhr auf in den Himmel aus der Mitte eines abgefallenen Israel. Diese Gnade erhält den richtigen Ton unserer Herzen. Es muss wahre Treue geben, und keine Vorurteile. Wir müssen aufblicken zu dem Ende, und wenn jetzt die Dinge so falsch liegen mögen, dann benötige ich Gnade für jeden Schritt.
Einen kleinen herrlichen Gedanken möchte ich noch hinzufügen. „Gott sandte seinen Sohn, geboren von einer Frau, geboren unter Gesetz.“ Christus wurde von einer Frau geboren, er kam unter Gesetz, er kam in den völligen Ruin, wo das Gesetz Übertreter entlarvt hat. Die Pharisäer dagegen sondern sich selbst ab (Vers 19).