Behandelter Abschnitt Hld 2,1-17
In Kapitel 2 scheinen mir die ersten sechs Verse (mit Ausnahme des zweiten) nur Worte der Braut zu sein. Man hat sie auch anders aufgefasst, aber wohl mit Unrecht. Man beachte hier, dass Christus der Apfelbaum ist; das wird uns weiterhin behilflich sein. Überdies redet die Braut von sich selbst. Ihrem Verständnis nach hat sie die Beziehung, in der sie steht, erfasst und redet hauptsächlich von sich; aber es ist auch wahre Zuneigung bei ihr vorhanden. Der Bräutigam will nicht erlauben, dass sie gestört werde, wenn sie mit völligem Vertrauen in seiner Liebe ruht (V. 7). Seine eigene Stimme, die einzige, auf die sie nun horcht, wird sie aufwecken. Er selbst ruft ihr zu, dass sie sich aufmachen solle, dass der Winter vorbei sei - die Zeit des Trauerns und des Kummers. Er begehrt auch ihre Stimme zu hören. So wird ihr Herz beruhigt und gewiss, und sie sagt: „Mein Geliebter ist mein.“ Wie getreu stellt uns das alles das Erwachen göttlicher Zuneigungen und die Rückkehr des Vertrauens in dem Überrest dar, der so lange erfahren hat, was es ist, wenn der HERR sein Angesicht vor ihm verbirgt; und wie zeigt es uns andererseits, in welcher Fülle die unauslöschliche Liebe Dessen, der einst über Jerusalem weinte, in gesegnetster Weise in Tätigkeit tritt, um dieses Vertrauen wachzurufen und das Herz des betrübten Volkes zu beruhigen! Die Stelle ist von außergewöhnlicher Schönheit, sie enthält nicht Unterweisungen bezüglich der Umstände, steht auch nicht in Verbindung mit Verantwortlichkeit, sondern es ist ausschließlich Gnade - die Verbindung des Christus(des HERRN) Selbst mit Israel.