Einleitung
Dieser Psalm beschreibt das Gericht Gottes insbesondere über die Gottlosen des Volkes Israel.
Alle Völker und der Himmel sollen Zeugen des Gerichts sein.
Dieser Psalm führt uns zu einer neuen Grundlage: Er zeigt das Gericht Gottes über das Volk. Der Herr, der mächtige Gott, ruft die ganze Erde zusammen. Die Einleitung zu diesem Psalm ist herrlich; sie bedarf wenige Erklärungen. Gott strahlt hervor aus Zion, der Schönheit Vollendung. Die beiden ersten Verse fassen den Hauptinhalt des Psalms zusammen; von Vers 3 an folgt dann die weitere Entwicklung. Der Himmel wird aufgefordert, als ein Zeuge der Gerechtigkeit zugegen zu sein, ebenso die Erde; das Gericht betrifft jedoch in besonderer Weise das Volk Israel. In den Versen 5 und 6 nimmt Gott die Sache des Überrests in seine Hand und versammelt seine Frommen, die jetzt beim Opfer einen Bund mit Ihm geschlossen haben. Ich denke, dass diese Worte gebraucht werden im Blick darauf, dass die Frommen Christus sehen werden, den sie durchstochen haben. Obwohl Gott schließlich in Zion seinen Sitz hat, treten die Himmel auf, um seine Gerechtigkeit zu verkünden, und das ist wohl zu unterscheiden von seinem Gericht.
Es ist etwas Allgemeines; es ist an und für sich nicht das Gericht Gottes. Ich bezweifle nicht, dass Gottes Herrlichkeit in allem hervorstrahlen wird, aber auf eine besondere Weise. Wir dürfen wohl sagen, dass es die verherrlichten Heiligen sind, durch die das entfaltet wird, natürlich in Verbindung mit Christus, und zwar so völlig, dass sie die Erde richten werden. Es handelt sich nicht um ein Gericht durch zweite Ursachen, mittelbar, durch Ereignisse und so weiter: Gott selbst ist jetzt der Richter; deshalb versammelt Er auch seine Frommen.
In Vers 7 empfängt das Volk sein Urteil. Gott will nicht Opfer, Er will Gerechtigkeit. Er kann die Bosheit nicht dulden, noch erlauben, dass die Bösen länger unter seinem Volk sind. Dasselbe finden wir in Jesaja 48; 57. Der Mensch meint, Gott sei wie er; aber alles wird vor Ihm in Ordnung gebracht werden. Das geschieht durch Gottes Gericht (JND).
Einteilung
Gott, der Herr, ruft die gesamte Erde auf (V. 1.2)
Gott übt Gericht an den Gottlosen (V. 3–6)
Gott verwirft die Opfer der Gottlosen seines Volkes (V. 7–13)
Echte Gottesfurcht äußert sich in Lob für Gott (V. 14.15)
Das Urteil über die Gottlosen (V. 16–22)
Wer Lob opfert, verherrlicht Gott (V. 23)
Vers 1
Ein Psalm. Von Asaph. Der Mächtige {hebr. El}, Gott, der Herr, hat geredet und die Erde gerufen vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang: Gott bezieht die ganze Erde mit ein. Sie sollen Zeugen der Auseinandersetzungen sein, die Gott mit seinem Volk Israel hat, mit ein (vgl. 5Mo 32,1: Dan 11,40-45).