Behandelter Abschnitt Ps 26,1-12
In Psalm 26 wird Jehova aufgrund der Lauterkeit und des Vertrauens auf Ihn angerufen. Da der Gottesfürchtige auf Ihn vertraut hat, wird er gewiss nicht wanken. Er fordert Jehova auf, das innerste seines Herzens zu prüfen, wie Petrus es auch tat, obwohl er gefallen war. Auch hier ist die Güte Jehovas der erste Beweggrund. Sodann wird die Absonderung der Treuen von der ungläubigen Masse des Volkes deutlich hervorgehoben und als Beweggrund betrachtet, dass ihre Seele nicht mit den Sündern weggerafft werde. Doch obwohl der Gläubige sich auf seine Lauterkeit beruft, sucht er Erlösung und Gnade. Er weiß, dass das Ende Segnung sein wird; sein Fuß steht auf ebenem Boden; er wird Jehova preisen in den Versammlungen. Dieser Psalm zeigt uns also vornehmlich die gänzliche Absonderung der Gottesfürchtigen von der Nation als solcher, und zugleich wie jene die Versammlung Gottes werden.
So finden wir denn in diesen beiden Psalmen (Ps 25 u. Ps 26) das Bekennen der Sünden und die Lauterkeit, auf die der Gläubige sich beruft, beides Zeugnisse von der Erneuerung des Herzens. Obwohl die Möglichkeit der Regierung Gottes in Vergebung und Gnade auf die Versöhnung gegründet ist, die in Psalm 22 vorgestellt und, lange nachdem diese Psalmen geschrieben wurden, in Jesaja 53 von Israel völlig anerkannt worden ist, so ist doch der bekannte Charakter und die bekannte Regierung Jehovas in Israel der Gesichtspunkt, unter dem in diesen beiden Psalmen alles von dem Überrest betrachtet wird, und die Gefühle eines erneuerten Herzens werden in bezug auf diese Regierung und die Wege Jehovas ausgedrückt. Sein Name ist der Schlüssel zu ihren Gedanken und erweckt ihre besten und wahrsten Zuneigungen. Es ist der Glaube eines frommen lsraeliten in den letzten Tagen, den wir hier finden. Diese ganze Abteilung der Psalmen zeigt uns den inneren Zustand des Überrestes, und namentlich ihren Zustand Jehova gegenüber; von ihren Umständen wird verhältnismäßig wenig gesprochen, obwohl die Feinde von außen und die Übertreter, die sie umringen, ihnen notwendigerweise Anlass geben, ihr Verlangen nach Befreiung und Errettung auszudrücken. Das Herz des Gläubigen besitzt den Schlüssel zu der ganzen Geschichte Israels und zu den Handlungen Gottes mit Seinem Volke, weil er auf die Gnade baut und die Sünde bekennt. Das ist hier, wie immer, die Quelle des Verständnisses. Die Wege Gottes waren und sind stets vollkommen. Er wird gebeten, Seiner Erbarmungen zu gedenken und nicht der früheren Sünden Seines Volkes; die Feinde Seines Volkes werden Ihm vorgestellt. Die Hoffnung auf Vergebung ist auf den Namen Jehovas gegründet; sie ist, wie wir gesehen haben, mit Seiner Regierung verknüpft, da die Treuen Christum noch nicht angeschaut und die Versöhnung noch nicht verstanden haben. Der Gläubige begehrt auf dem Wege geleitet zu werden und rechnet auf die Treue Jehovas. Ihm stellt er seine Sünden, seine Bedrängnisse und seine Feinde mit aufrichtigem Herzen vor. Bundesgnaden kann er betrachten und erwarten, weil Jehova in Wahrheit dem nahe ist, der seine Sünden aufrichtig bekennt.