Behandelter Abschnitt Psalm 27,1-14
Psalm 27 besteht aus zwei verschiedenen Teilen, und die beiden letzten Verse zeigen uns, wie mir scheint, das Ergebnis der Unterweisung Gottes in der Seele des Gläubigen. Der erste Teil (V. 1-6) ist der Ausdruck des völligen Vertrauens des Gläubigen, was für Feinde ihn auch umringen mögen; im zweiten (V. 7-12) hören wir sein Schreien aus der Bedrängnis. Der Grund des Vertrauens in dem ersten Teil besteht darin, dass das Auge einfältig ist, im zweiten darin, dass Gott gesagt hat: „Suchet mein Angesicht.“ Feinde außerhalb und Bedränger innerhalb (denn der Überrest der Juden wird beide gegen sich finden), ein Heer, ja, ein sich erhebender Krieg erwecken keine Furcht in ihm. Jehova ist das Licht und das Heil seiner Seele; sein einziges Begehren ist, zu wohnen im Hause Jehovas, um anzuschauen die Lieblichkeit Jehovas und nach Ihm zu forschen in Seinem Tempel. Er hat Ihn kennen gelernt, wie Er die Feinde des Gläubigen verwirrte; er sucht Ihn als den Gegenstand des Verlangens seines Herzens. Er weiß, dass Jehova am Tage des Übels ihn bergen wird und dass die Angriffe der Feinde nur eine Gelegenheit sein werden, sein Haupt über sie zu erhöhen, und dann will er Opfer des Jubelschalls opfern.
Mit dem siebenten Verse tritt eine Änderung der Sachlage ein. Wir sehen nicht mehr den Gläubigen, wie er im Glauben an den Herrn denkt, sondern wir hören ihn in der Bedrängnis zu Ihm schreien. Er beruft sich, wie bereits bemerkt, nicht mehr auf seine Lauterkeit, sondern auf die Aufforderung Jehovas. „Suchet mein Angesicht.“ Sollte der Herr, nachdem Er dies gesagt hatte, Sein Angesicht verbergen? Der Gläubige begehrt, auf ebenem Pfade geleitet zu werden. Es ist Lauterkeit in seinem Herzen, aber was, ihn beschäftigt, ist die Aufforderung Gottes. Schließlich sucht und erwartet er die zeitliche Rettung im Lande der Lebendigen; bis dahin muss er auf Jehova harren. Jehova wird zur rechten Zeit einschreiten und unterdessen das Herz stärken. - Wir haben hier, im Anschluss an das bisherige, eine belehrende Schilderung des Zustandes des gläubigen Überrestes, nämlich ihr Vertrauen und den Grund ihrer Hoffnung, wenn sie sich in Drangsal befinden und auf Jehova harren müssen.