Behandelter Abschnitt Heb 11,5-6
Dann wird uns Henoch vorgestellt. Henochs Leben weist nichts Außergewöhnliches auf; aber er verbrachte es mit Gott. Im 1. Buch Mose wird uns gesagt, daß er mit Gott wandelte, und hier hören wir, daß er Gott Wohlgefallen habe. Ähnlich sagt der Apostel in 1. Thessalonicher 4: „Ihr habt von uns empfangen, in welcher Weise ihr wandeln und Gott gefallen sollt”. Mit Gott wandeln heißt „Ihm Wohlgefallen”. Könnte uns etwas lieber und willkommener sein als der Gedanke, daß wir Gottes Wohlgefallen wachrufen können? In Henochs Leben gab es vielleicht nichts, was einem menschlichen Geschichtsschreiber der Aufzeichnung wert gewesen wäre; aber Gottes Wohlgefallen ruhte auf diesem Leben. Sollten wir nicht danach trachten, daß das Gleiche auch von unserem Leben gesagt werden könnte? In welcher Lebenslage wir uns auch befinden mögen, unsere Berufung ist, mit Gott zu wandeln. Auch ist es lieblich zu sehen, wie ein unscheinbares Leben einem Leben voll großer Ereignisse vorzuziehen ist. Vielleicht fühlt sich der eine oder andere Leser versucht zu sagen: „Ich bin ein so armes, unscheinbares Geschöpf im Vergleich mit anderen, die im Dienst für den Herrn hervorragend dagestanden haben”. Das mag sein, aber vergiß nicht: Bei Henoch war das auch so; und doch, was sagt Gott von ihm? - O möchten wir alle mehr Henoch gleichen!