Nun nahm Zophar von Naama das Wort und sagte:
„Eben darum veranlassen meine Gedanken mich zu einer Antwort, und eben deswegen bin ich innerlich erregt:
eine mich beschimpfende Zurechtweisung muss ich hören! Doch der Geist gibt mir eine Antwort aus meiner Einsicht ein.“
„Kennst du nicht die Wahrheit von alters her, seitdem der Mensch seinen Wohnsitz auf der Erde hat,
dass das Frohlocken der Frevler von kurzer Dauer ist und die Freude der Ruchlosen nur einen Augenblick währt?
Sollte auch sein Dünkel sich bis zum Himmel erheben und sein Haupt bis an die Wolken reichen,
so vergeht er doch wie sein Unrat für immer, und die ihn gekannt haben, werden fragen: ‚Wo ist er geblieben?‘
Wie ein Traum verfliegt er, so dass man ihn nicht mehr findet, und er wird hinweggescheucht wie ein Nachtgesicht:
das Auge, das ihn gesehen, erblickt ihn nimmer wieder, und seine Stätte gewahrt ihn nicht mehr.
Seine Söhne müssen die (durch ihn) Verarmten mit Bitten beschwichtigen und seine eigenen Hände (oder: seine Kinder) sein Vermögen wieder herausgeben.
Mögen auch seine Glieder von Jugendkraft strotzen: sie muss sich doch mit ihm in den Staub legen.
Mag das Böse auch seinem Munde süß schmecken, so dass er es lange unter seiner Zunge birgt,
dass er es schonend hegt und es nicht fahren lassen will, sondern es an seinem Gaumen zurückhält,
so verwandelt sich doch seine Speise in seinen Eingeweiden: zu Otterngalle wird sie in seinem Leibe.
Den Reichtum, den er verschlungen hat, muss er wieder ausspeien: aus seinem Bauche treibt Gott ihn wieder heraus.
Otterngift hat er eingesogen: nun gibt ihm die Zunge der Viper den Tod.
Nicht darf er seine Lust mehr sehen an den Bächen, an den wogenden Strömen von Honig und Sahne.
Das Erraffte muss er wieder herausgeben, ohne es verschlucken zu können; wieviel Gut er auch erworben hat, er darf nicht frohlocken (oder: er findet kein Ergötzen daran).
Denn er hat die Armen niedergeschlagen und hilflos verkommen lassen, hat Häuser an sich gerissen, wird sie aber nicht häuslich einrichten dürfen;
denn er kannte keine Befriedigung in seiner Gier: darum wird er auch von seinen Kostbarkeiten nichts davonbringen.
Nichts entging seinem Fressen (= seiner unersättlichen Gier): darum hat sein Wohlstand keine Dauer.
In der Fülle seines Überflusses wird ihm enge: die ganze Gewalt des Unheils kommt über ihn.
Da entfesselt Gott dann, um ihm den Bauch zu füllen, seine Zornesglut gegen ihn und lässt sie als seine Speise auf ihn regnen.
Flieht er vor der eisernen Rüstung, so durchbohrt ihn der eherne Bogen;
er zieht den Pfeil heraus, da fährt’s aus seinem Rücken hervor: ein Blutstrahl schießt aus seiner Galle (= seinem Herzen), Todesschrecken brechen über ihn herein.
Alles Unheil ist seinen Schätzen aufgespart: ein Feuer, das nicht (von Menschen) angefacht ist, frisst sie und verzehrt, was in seinem Zelt noch übriggeblieben ist.
Der Himmel deckt Sündenschuld auf, und die Erde erhebt sich gegen ihn.
Was in seinem Hause zusammengescharrt liegt, wird weggeschleppt, zerrinnt (wie Wasser) am Tage des göttlichen Zorngerichts.
Das ist des ruchlosen Menschen Teil (oder: Schicksalslos) von seiten Gottes und das vom Allherrn ihm zugesprochene Erbe.“
Querverweise zu Hiob 20,26 Hiob 20,26
„Jawohl, das Licht des Frevlers wird erlöschen und die Flamme seines Herdfeuers nicht mehr leuchten;
Du wirst sie wie einen Feuerofen machen, sobald du erscheinst; der HERR wird sie verschlingen in seinem Zorn, und Feuer wird sie verzehren.
Nicht Spross noch Schoß (= kein Sohn und kein Enkel) bleibt ihm in seinem Volk erhalten, und kein Überlebender findet sich in seinen Wohnsitzen.
das Licht wird dunkel werden in seinem Zelt, und seine Leuchte erlischt über ihm;
Geschärfte Kriegerpfeile samt Kohlen vom Ginsterstrauch!
Seine Kinder müssen zu Waisen werden und seine Frau eine Witwe!
Seine Kinder müssen unstet umherziehen und betteln und vertrieben werden aus ihres Vaterhauses Trümmern!
Sein Gläubiger lege Beschlag auf alles, was er hat, und Fremde (= Nichtverwandte) müssen seine Habe plündern!
Er finde keinen, der ihm Schonung gewährt, und niemand habe Erbarmen mit seinen Waisen!
Sein Nachwuchs müsse der Ausrottung verfallen: schon im zweiten Gliede müsse ihr Name erlöschen!
Der Verschuldung seiner Väter werde beim HERRN gedacht, und die Sünde seiner Mutter bleibe ungetilgt!
Sie müssen beständig dem HERRN vor Augen stehen, und er tilge ihr Gedächtnis aus von der Erde (oder: im Lande),
es wird in die Höhe schauen und wird zur Erde niederblicken, aber da ist nur Bedrängnis und Finsternis, angstvolles Dunkel zu sehen, und düstere Nacht ist überallhin zerstreut.
Denn längst ist eine Greuelbrandstätte hergerichtet: auch sie ist für den König (oder: Moloch) bestimmt; tief und breit hat er (oder: man) ihren Scheiterhaufen angelegt, mit Feuerung und Holz in Menge: gleich einem Schwefelstrom setzt der Hauch des HERRN ihn in Brand.
Nicht wirst du mit ihnen vereint sein im Grabe; denn du hast dein Land zugrunde gerichtet, dein Volk hingemordet. In Ewigkeit soll das Geschlecht des Übeltäters nicht mehr genannt werden:
stellt für seine Söhne die Schlachtbank bereit wegen der Schuld ihrer Väter, damit sie nie wieder auftreten und sich der Erde bemächtigen und den weiten Erdkreis mit Trümmern (oder: Bedrängern = Feinden) füllen!“
„Ja, ich will mich gegen sie erheben“ – so lautet der Ausspruch des HERRN der Heerscharen – „und will Babylon ausrotten mit Stumpf und Stiel, mit Spross und Schoß“ – so lautet der Ausspruch des HERRN –
aber die Söhne des Reiches werden in die Finsternis draußen hinausgestoßen werden; dort wird lautes Weinen und Zähneknirschen sein.“
Er hat die Worfschaufel in seiner Hand und wird seine Tenne gründlich reinigen; seinen Weizen wird er in die Scheuer sammeln, die Spreu aber mit unlöschbarem Feuer verbrennen.“
wilde Meereswogen, die ihre eigenen Schändlichkeiten ausschäumen (oder: aufschäumen lassen), Irrsterne, denen die dunkelste Finsternis in (alle) Ewigkeit aufbewahrt ist.