Da erhielt Jakob Kunde von den Äußerungen der Söhne Labans, die da sagten: „Jakob hat das ganze Hab und Gut unsers Vaters an sich gebracht und seinen ganzen jetzigen Reichtum aus dem Besitz unsers Vaters gewonnen.“
Zugleich merkte Jakob an Labans Gesichtsausdruck wohl, dass er gegen ihn nicht mehr so gesinnt war wie früher.
Da sagte der HERR zu Jakob: „Kehre in das Land deiner Väter und zu deiner Verwandtschaft zurück; ich will mit dir sein!“
Da sandte Jakob hin, ließ Rahel und Lea auf das Feld zu seiner Herde rufen
und sagte zu ihnen: „Ich sehe es dem Gesicht eures Vaters an, dass er gegen mich nicht mehr so gesinnt ist wie früher, obgleich doch der Gott meines Vaters mit mir gewesen ist.
Ihr selbst wisst ja, dass ich eurem Vater mit meiner ganzen Kraft gedient habe;
doch euer Vater hat mich betrogen und mir den Lohn schon zehnmal abgeändert, Gott aber hat ihm nicht gestattet, mir Schaden zuzufügen.
Sooft er nämlich sagte: ‚Die gesprenkelten Tiere sollen dein Lohn sein!‘, warf die ganze Herde gesprenkelte Lämmer, und sooft er sagte: ‚Die gestreiften Tiere sollen dein Lohn sein!‘, warf die ganze Herde gestreifte Lämmer.
So hat Gott eurem Vater den Viehbesitz genommen und ihn mir gegeben.
In der Brunstzeit des Kleinviehs nämlich hob ich meine Augen auf und sah im Traume, wie die Böcke, welche das Kleinvieh belegten, gestreift, gesprenkelt und getüpfelt waren.
Der Engel Gottes aber sagte im Traume zu mir: ‚Jakob!‘ Ich antwortete: ‚Hier bin ich!‘
Da sagte er: ‚Hebe doch deine Augen auf und sieh: alle Böcke, die das Kleinvieh belegen, sind gestreift, gesprenkelt und getüpfelt! Denn ich habe alles gesehen, was Laban dir angetan hat.
Ich bin der Gott von Bethel, wo du einen Denkstein gesalbt und wo du mir ein Gelübde getan hast. Mache dich jetzt auf, verlass dieses Land und kehre in dein Heimatland zurück!‘“
Da antworteten ihm Rahel und Lea mit den Worten: „Haben wir etwa noch ein Teil und Erbe im Hause unsers Vaters?
Haben wir ihm nicht als Fremde gegolten? Er hat uns ja verhandelt und den Erlös für uns längst vollständig verbraucht.
Ja, der ganze Reichtum, den Gott unserm Vater entzogen hat, gehört uns und unsern Söhnen (oder: Kindern). Tu also nun alles, was Gott dir geboten hat!“
Da machte Jakob sich auf, setzte seine Kinder und seine Frauen auf die Kamele
und nahm sein sämtliches Vieh und all sein Hab und Gut mit, das er erworben hatte, das Vieh, das ihm gehörte, das er in Nord-Mesopotamien erworben hatte, um sich zu seinem Vater Isaak nach dem Lande Kanaan zu begeben.
Während aber Laban hingegangen war, um seine Schafe zu scheren, entwandte Rahel das Bild des Hausgottes ihres Vaters;
und auch Jakob täuschte den Aramäer Laban, insofern er ihm nichts davon mitteilte, dass er sich heimlich entfernen wollte.
Er entfloh also mit allem, was ihm gehörte, und machte sich auf den Weg; er setzte über den Euphratstrom und schlug den Weg (oder: die Richtung) nach dem Gebirge Gilead ein.
Erst am dritten Tage erfuhr Laban, dass Jakob entflohen war.
Da nahm er seine Stammesgenossen mit sich, verfolgte ihn sieben Tagereisen weit und holte ihn am Gebirge Gilead ein.
Aber Gott erschien dem Aramäer Laban nachts im Traum und sagte zu ihm: „Hüte dich wohl, mit Jakob anders als freundlich zu reden!“
Als nun Laban den Jakob eingeholt hatte – Jakob hatte aber sein Zelt auf dem Berge (oder: im Gebirge) aufgeschlagen, und auch Laban lagerte sich mit seinen Stammesgenossen im Gebirge Gilead –,
da sagte Laban zu Jakob: „Warum hast du es unternommen, mich zu täuschen, und hast meine Töchter wie Kriegsgefangene entführt?
Warum bist du heimlich entflohen und hast mich hintergangen (oder: verstohlen gegen mich gehandelt) und mir nichts davon mitgeteilt – ich hätte dir sonst mit Sang und Klang, mit Paukenschall und Saitenspiel das Geleit gegeben –
und hast mir nicht einmal verstattet, meine Enkel und Töchter (zum Abschied) zu küssen? Ja, du hast töricht gehandelt!
Es stände nun wohl in meiner Macht, dir übel mitzuspielen; aber der Gott deines Vaters hat gestern nacht zu mir gesagt: ‚Hüte dich ja davor, mit Jakob anders als freundlich zu reden!‘
Nun gut, du bist von mir weggegangen, weil du so starke Sehnsucht nach dem Hause deines Vaters hattest; aber warum hast du mir meinen (Haus-) Gott gestohlen?“
Da antwortete Jakob dem Laban: „(Ich bin geflohen) weil ich mich fürchtete; denn ich dachte, du würdest mir deine Töchter entreißen.
Bei wem du aber dein Götterbild findest, der soll nicht am Leben bleiben! Durchsuche im Beisein unserer Stammesgenossen alles, was ich bei mir habe, und nimm das an dich, was dir gehört!“ Jakob wusste nämlich nicht, dass Rahel (das Götterbild) entwandt hatte.
Da ging Laban in Jakobs Zelt und in Leas Zelt und in das Zelt der beiden Mägde, fand aber nichts. Aus dem Zelt der Lea ging er dann in das Zelt der Rahel.
Diese hatte aber das Götterbild genommen und es in den Sattelkorb des Kamels (oder: in die Kamelsänfte) gelegt und sich daraufgesetzt. Laban durchsuchte nun das ganze Zelt, fand aber nichts.
Sie hatte nämlich zu ihrem Vater gesagt: „O Herr, sei nicht ungehalten darüber, dass ich vor dir nicht aufstehen kann! Ich bin eben unwohl nach der Frauen Weise.“ So hatte er denn trotz seines Suchens das Götterbild nicht gefunden.
Nunmehr geriet Jakob in Zorn und machte Laban laute Vorwürfe mit den Worten: „Was habe ich nun verbrochen, was verschuldet, dass du mich so hitzig verfolgt hast?
Du hast nun all meinen Hausrat durchstöbert: was hast du denn von deinem gesamten Hausrat gefunden? Lege es hierher vor meine und deine Stammesgenossen: sie sollen entscheiden, wer von uns beiden im Recht ist!
Zwanzig Jahre bin ich jetzt bei dir gewesen: deine Mutterschafe und deine Ziegen haben nie fehlgeworfen, und von den Böcken deines Kleinviehs habe ich keinen gegessen.
Wenn ein Stück Vieh (von wilden Tieren) zerrissen war, habe ich es nicht zu dir bringen dürfen, nein, ich habe es ersetzen müssen: von mir hast du es gefordert, mochte es bei Tage oder in der Nacht geraubt sein.
So ging es mir: bei Tage kam ich vor Hitze um und nachts vor Frost, und kein Schlaf kam in meine Augen.
Jetzt sind es zwanzig Jahre, dass ich dir in deinem Hause gedient habe: vierzehn Jahre um deine beiden Töchter und sechs Jahre bei deinem Kleinvieh; und zehnmal hast du mir den Lohn abgeändert.
Wenn nicht der Gott meines Vaters (= Großvaters), der Gott Abrahams, den auch Isaak verehrt, auf meiner Seite gestanden hätte, ja, dann hättest du mich jetzt mit leeren Händen ziehen lassen! Aber Gott hat mein Elend und die mühselige Arbeit meiner Hände gesehen und gestern nacht sein Urteil abgegeben!“
Da gab Laban dem Jakob zur Antwort: „Die Töchter sind meine Töchter, und die Kinder sind meine Kinder, das Vieh ist mein Vieh, und alles, was du hier siehst, gehört mir! Aber was könnte ich heute noch für diese meine Töchter tun oder für ihre Kinder, die sie geboren haben?
So komm denn, lass uns beide einen Vertrag miteinander schließen, der soll als Zeuge zwischen mir und dir dienen!“
Hierauf nahm Jakob einen Stein und richtete ihn als Denkstein auf;
dann sagte er zu seinen Stammesgenossen: „Lest Steine zusammen!“ Da holten sie Steine und machten einen Haufen davon; dann hielten sie dort auf dem Steinhaufen ein Mahl.
Und Laban nannte ihn ‚Jegar-Sahadutha‘ (d.h. aramäisch: Haufe des Zeugnisses), Jakob aber nannte ihn ‚Galed‘ (d.h. hebräisch: ein als Zeuge dienender Haufe).
Darauf sagte Laban: „Dieser Steinhaufe ist heute ein Zeuge zwischen mir und dir!“ Darum nannte er ihn ‚Galed‘;
und den Denkstein, den er aufgerichtet hatte, nannte er ‚Mizpa‘ (d.h. Warte oder: Wacht), indem er sagte: „Der HERR sei Wächter zwischen mir und dir, wenn wir einander aus den Augen gekommen sind!
Solltest du je meine Töchter schlecht behandeln oder noch andere Frauen zu meinen Töchtern hinzunehmen, wenn dann auch kein Mensch bei uns sein sollte – bedenke wohl: Gott ist Zeuge zwischen mir und dir!“
Weiter sagte Laban zu Jakob: „Siehe, der Steinhaufe hier und der Denkstein hier, den ich zwischen mir und dir aufgerichtet habe:
dieser Steinhaufe soll ein Zeuge und der Denkstein hier ein Zeugnis sein, dass weder ich über diesen Steinhaufen zu dir hinausgehen darf, noch du über diesen Steinhaufen und diesen Denkstein zu mir in böser Absicht hinausgehen darfst.
Der Gott Abrahams und der Gott Nahors sollen Richter zwischen uns sein, der Gott je ihres Stammvaters!“ Als dann Jakob bei dem Gott, den sein Vater Isaak verehrte (vgl. V.42), geschworen hatte,
brachte er ein Schlachtopfer auf dem Berge dar und lud seine Stammesgenossen zur Teilnahme am Mahl ein. So hielten sie denn das Mahl und übernachteten auf dem Berge.
Am andern Morgen aber in der Frühe küsste Laban seine Enkel und seine Töchter und nahm Abschied von ihnen; dann brach er auf und kehrte an seinen Wohnort zurück.
Querverweise zu 1. Mose 31,44 1Mo 31,44
An jenem Tage schloss der HERR einen Bund mit Abram und erklärte: „Deiner Nachkommenschaft will ich dieses Land geben vom Bach Ägyptens bis an den großen Strom, den Euphratstrom:
Darauf sagte Laban: „Dieser Steinhaufe ist heute ein Zeuge zwischen mir und dir!“ Darum nannte er ihn ‚Galed‘;
Zu derselben Zeit hatte Abimelech nebst seinem Heerführer Pichol eine Unterredung mit Abraham und sagte: „Gott ist mit dir in allem, was du unternimmst.
Darum schwöre mir jetzt hier bei Gott, dass du weder gegen mich noch gegen meine Kinder und Kindeskinder jemals treulos handeln, sondern dieselbe Freundschaft, die ich dir erwiesen habe, auch mir und dem Lande erweisen willst, in welchem du als Fremdling dich aufhältst!“
Da antwortete Abraham: „Ja, ich will den Schwur leisten.“
Abraham machte aber dem Abimelech Vorhalt wegen des Wasserbrunnens, den die Knechte Abimelechs sich mit Gewalt angeeignet hatten.
Abimelech erwiderte: „Ich weiß nicht, wer das getan hat: weder hast du mir bisher etwas davon mitgeteilt, noch habe ich bis heute etwas davon gehört.“
Hierauf nahm Abraham Kleinvieh und Rinder und gab sie dem Abimelech, und sie schlossen beide einen Vertrag miteinander.
Als nun Abraham noch sieben Schaflämmer abgesondert stellte,
fragte Abimelech den Abraham: „Was sollen die sieben Lämmer hier bedeuten, die du besonders gestellt hast?“
Er antwortete: „Die sieben Lämmer musst du von mir annehmen, damit dies mir zum Zeugnis diene, dass ich diesen Brunnen gegraben habe.“
Darum nennt man jenen Ort „Beerseba“ (d.h. Siebenbrunnen oder: Eidesbrunnen), weil sie beide dort einander geschworen haben.
Nachdem sie so einen Vertrag (oder: Bund) zu Beerseba geschlossen hatten, brach Abimelech mit seinem Heerführer Pichol auf, und sie kehrten ins Philisterland zurück.
dieser Steinhaufe soll ein Zeuge und der Denkstein hier ein Zeugnis sein, dass weder ich über diesen Steinhaufen zu dir hinausgehen darf, noch du über diesen Steinhaufen und diesen Denkstein zu mir in böser Absicht hinausgehen darfst.
Da antworteten sie: „Wir haben klar erkannt, dass der HERR mit dir ist; darum haben wir gedacht, es solle doch ein eidliches Abkommen zwischen uns beiden, zwischen uns und dir, zustande kommen, und wir wollen einen Vertrag mit dir schließen,
dass du uns nichts zuleide tun willst, wie auch wir dir keinen Schaden zugefügt, sondern dir nur Gutes erwiesen und dich in Frieden haben ziehen lassen: du bist nun einmal der Gesegnete des HERRN!“
Da richtete er ihnen ein Gastmahl aus, und sie aßen und tranken.
Am andern Morgen in der Frühe aber leisteten sie einander den Schwur; dann ließ Isaak sie ziehen, und sie schieden als Freunde von ihm.
Er antwortete: „Die sieben Lämmer musst du von mir annehmen, damit dies mir zum Zeugnis diene, dass ich diesen Brunnen gegraben habe.“
Und nicht nur, während ich noch lebe, und nicht nur an mir erweise du die Barmherzigkeit des HERRN, dass ich nicht sterbe,
sondern auch meinem Hause entziehe niemals deine Güte, auch dann nicht, wenn der HERR die Feinde Davids allesamt vom Erdboden vertilgen wird!“
So schloss denn Jonathan einen Bund mit dem Hause Davids und sagte: „Der HERR möge Rache üben an den Feinden Davids!“
Dann schwur Jonathan dem David noch einmal bei seiner Liebe zu ihm; denn er liebte ihn wie sein eigenes Leben.
„Und nun schreibt euch das nachfolgende Lied auf und lehre es die Israeliten; lege es ihnen in den Mund, damit dieses Lied mir zum Zeugnis gegen die Israeliten diene.
Wenn dann viele Leiden und Drangsale sie treffen, dann soll dieses Lied – denn es wird im Munde ihrer Nachkommen unvergessen fortleben – Zeugnis gegen sie ablegen, dass ich ihr Sinnen und Trachten, mit dem sie schon heute umgehen, gekannt habe, noch ehe ich sie in das Land habe gelangen lassen, das ich (ihnen) zugeschworen habe.“
„Nehmt dieses Gesetzbuch und legt es neben die Bundeslade des HERRN, eures Gottes, damit es dort zum Zeugnis gegen euch dient.
sondern er soll zwischen uns und euch und zwischen unsern künftigen Geschlechtern ein Zeugnis sein, dass wir dem Dienst des HERRN vor ihm mit unsern Brandopfern, unsern Schlachtopfern und unsern Heilsopfern obliegen (wollen); sonst könnten eure Kinder künftig zu unsern Kindern sagen: ‚Ihr habt keinen Anteil am HERRN!‘
So verpflichtete denn Josua das Volk an jenem Tage feierlich auf den Bund und setzte für die Israeliten in Sichem Gesetz und Recht (= Verordnungen und Pflichten) fest.
Darauf trug Josua dies alles in das Gesetzbuch Gottes ein, nahm dann einen großen Stein und richtete ihn dort unter der Terebinthe (1.Mose 35,4) auf, die im (oder: beim) Heiligtum des HERRN stand.
Dann sagte Josua zu dem ganzen Volk: „Wisset wohl: dieser Stein da soll als Zeuge gegen uns dienen, denn er hat alle Worte gehört, die der HERR zu uns geredet hat; darum soll er Zeuge gegen euch sein, damit ihr gegen euren Gott nicht treulos handelt!“