Behandelter Abschnitt 3Joh 5-8
Gajus liebte nicht nur die Wahrheit, sondern er liebte auch die Geschwister. Das kam in seiner Gastfreundschaft zum Ausdruck. Johannes lobt ihn für seine guten Taten:
3Joh 5-8: 5 Geliebter, treu tust du, was irgend du an den Brüdern, und zwar an fremden, tust 6 (die von deiner Liebe Zeugnis abgelegt haben vor der Versammlung), und du wirst gut darantun, wenn du sie auf eine Gottes würdige Weise geleitest. 7 Denn für den Namen sind sie ausgegangen und nehmen nichts von denen aus den Nationen. 8 Wir nun sind schuldig, solche aufzunehmen, damit wir Mitarbeiter der Wahrheit werden.
Gajus liebte die Gläubigen und wollte sie in der Wahrheit erbaut sehen, und so setzte er seine materiellen Mittel ein, um denen zu helfen, die umherzogen, um die Wahrheit zu lehren. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass er selbst eine Gabe für den öffentlichen Dienst des Wortes hatte, aber er versuchte, denen zu helfen, die sie hatten. Das ist lobenswert.
Gajus diente „Brüdern, und zwar fremden“. Es waren Brüder, die in dieser Gegend fremd waren. Diese Fremden waren Diener des Herrn, die weit umher gingen, um das Evangelium zu predigen und die Wahrheit zu lehren, und Gajus übte ihnen gegenüber Gastfreundschaft. Er befolgte die Ermahnung aus Hebräer 13,2: „Die Gastfreundschaft vergesst nicht.“ Diese unermüdlichen Diener des Wortes gaben Zeugnis von der Liebe des Gajus „vor der Versammlung“, und Johannes ermutigte ihn, in diesem guten Werk fortzufahren und für ihre zeitlichen Bedürfnisse „auf eine Gottes würdige Weise“ zu sorgen.
Diese Brüder zogen im Glauben aus und vertrauten darauf, dass der Herr sie versorgen würde. Sie verstanden, dass sie „nichts“ von den ungläubigen Heiden, unter denen sie predigten, annehmen sollten, um in den Augen der Welt die Gnade Gottes nicht zu verfälschen. Eine solche Praxis hätte den Verlorenen einen falschen Grund geben können, auf dem sie sich hätten ausruhen können: Sie hätten dann nämlich denken können, dass sie sich die Errettung und die Gunst Gottes durch gute Werke verdienen könnten (Röm 4,4.5; Eph 2,8.9; Tit 3,5). Die Praxis dieser Diener, „nichts von den Nationen zu nehmen“, wird beispielhaft in Elisas Ablehnung der Gaben Naamans dargestellt (2Kön 5,5.15.16). Die Schrift weist darauf hin, dass die Diener des Herrn von den Gläubigen unterstützt werden sollten (1Kor 9,1-18; Gal 6,6; Phil 4,11.12; Heb 13,16). Das ist es, was Gajus tat. Die heutigen Geldbeschaffungskampagnen in der evangelikalen Christenheit missachten dieses Prinzip; viele betteln regelmäßig um finanzielle Unterstützung von einem gemischten Publikum aus geretteten und verlorenen Menschen. Solch ein Tun tadelte der HERR bei Gehasi, als dieser Naaman nachlief und ein Geschenk von ihm annahm; dadurch wurde er aussätzig (2Kön 5,20-27).
Johannes fügt hinzu: „Wir nun sind schuldig, solche aufzunehmen, damit wir Mitarbeiter der Wahrheit werden.“ Mit dem „wir“ deutet Johannes an, dass alle Gläubigen nach ihren Möglichkeiten an diesem Dienst teilnehmen und ihn nicht einigen wenigen überlassen sollten, wie es oft der Fall ist. Wir sehen daraus, dass Wahrheit und Liebe das Leben des Gajus prägten und die Gläubigen überall davon profitierten.