Behandelter Abschnitt Jak 4,8-10
Jak 4,8b-10: 8b Säubert die Hände, ihr Sünder, und reinigt die Herzen, ihr Wankelmütigen. 9 Seid niedergebeugt und trauert und weint; euer Lachen verwandle sich in Traurigkeit, und eure Freude in Niedergeschlagenheit. 10 Demütigt euch vor dem Herrn, und er wird euch erhöhen.
Die Wortwahl, die Jakobus in diesen Versen verwendet, zeigt uns, dass er sich an ein breites Publikum wandte – einschließlich derer, die nur bekennende Gläubige waren. Es war wirklich eine gemischte Schar. Das Wirken dieser drei Feinde Gottes und des Menschen wird, wenn es im Leben eines Gläubigen ungehindert fortbesteht, ihn moralisch und geistlich weit von Gott wegführen. Er würde nicht das ewige Heil seiner Seele verlieren, aber seine Freude an der Gemeinschaft mit dem Herrn würde verlorengehen. Sein Leben könnte so fleischlich und weltlich werden, dass es schwierig sein würde, zu erkennen, ob er wirklich gerettet ist. Diese Feinde werden die bloßen Bekenner des Glaubens daran hindern, überhaupt errettet zu werden (Eph 2,1-3).
Wenn diese Feinde besiegt werden sollen, muss der Mensch in einem richtigen
Seelenzustand sein. Jakobus sagt deshalb: „Säubert die Hände, ihr Sünder, und reinigt die Herzen, ihr Wankelmütigen.“ Dies ist eine Aufforderung zur Buße. Es zeigt, dass diejenigen, an die er schrieb, sich im Allgemeinen in einem schlechten Zustand befanden. Die Verse 1 bis
3 bestätigen dies. Für diejenigen, die gläubig waren, würde die Buße sie zu einer Wiederherstellung der Seele und der Gemeinschaft mit Gott führen (1Joh 1,9). Für diejenigen, die nur bekennende Gläubige ohne innere Wirklichkeit waren, würde es die Umkehr sein, die zur Rettung ihrer Seelen führen würde. In jedem Fall waren Buße und Selbstgericht notwendig, wenn sie in Gemeinschaft mit Gott leben wollten. Die Hände zu reinigen bedeutet, sich von den Verunreinigungen der Welt zu trennen. Das Herz zu reinigen würde bedeuten, die Aktivität des Fleisches im Inneren zu richten. Das eine ist äußerlich und das andere ist innerlich (vgl. 2Kor 6,14 - 7,1). Eine solche Reinigung und Läuterung kann nur durch gottgemäße Betrübnis geschehen, die zur Buße führt. Deshalb sagt Jakobus: „Seid niedergebeugt und trauert und weint.“ Er fügt hinzu: „Euer Lachen verwandle sich in Traurigkeit und eure Freude in Niedergeschlagenheit.“ Diese letzte Bemerkung zeigt, dass wir uns in der Gegenwart Gottes ernstlich mit diesen Dingen auseinandersetzen müssen.
Das verheißene Resultat ist in der Tat sehr schön. Er sagt: „Demütigt euch vor dem Herrn, und er wird euch erhöhen.“ Wenn ein Gläubiger sich wirklich vor Gott über sein unachtsames Verhalten demütigt, wird Wiederherstellung verheißen – es gibt immer einen Weg zurück zu Gott. Gott ist treu; wenn wir unser Versagen eingestehen, richtet Er uns auf und bringt uns wieder in die Gemeinschaft mit sich selbst (1Joh 1,9). Sich in wahrem Selbstgericht zu demütigen, steht im Griechischen im Aorist6; das bedeutet, dass dies ein für alle Mal geschehen sollte. Es sollte also eine tiefe und ernste Überzeugung in unserer Selbstverurteilung vorhanden sein, damit wir uns von den Irrtümern unseres Weges abwenden – ein für alle Mal.
Ein Mensch, der nur bekennt, gläubig zu sein – was einige von ihnen offensichtlich taten –, würde dies dadurch zum Ausdruck bringen, dass er die Zurechtweisung nicht beachtet und in seinen fleischlichen und weltlichen Wegen fortfährt. So würde er beweisen, dass er keinen echten Glauben an unseren Herrn Jesus Christus hat.