Naht euch Gott, und er wird sich euch nahen. Säubert die Hände, ihr Sünder, und reinigt die Herzen, ihr Wankelmütigen {o. Doppelherzigen}: Zuerst sich Gott unterwerfen, dann ihm nahen (Heb 11,6). Dann naht Gott sich uns ebenfalls. Er wohnt bei denen, die zerschlagenen und gebeugten Geistes sind (Jes 57,15; vgl. die „Armen im Geist“, Mt 5,3). Wir empfangen allein aus der Nähe Gottes Kraft. Sonst werden wir eine Beute des Feindes.
Säubert die Hände: Die Juden hatten den Herrn getötet (4,2; 5,6). Ihre Hände waren blutbeschmiert (Lk 24,7). Sie töteten auch den Nächsten; das Land und die Stadt waren voll Blutschuld (Hes 7,23; 22,2.13; 24,6.9). Sie übten Gesetzlosigkeit, ihre Herzen waren streitsüchtig (3,14). Doch wie steht es bei den Gläubigen? Wie schnell kommen Gefühle des Hasses in unseren Herzen auf. Wie viele Brüder mögen schon umgekommen sein, weil sie die Behandlung durch andere nicht überwunden haben. Gibt es da nicht viel zu bekennen? Müssen nicht auch wir unsere Hände waschen, damit wir wieder heilige Hände im Gebet erheben können, wie Paulus an Timotheus schreibt (1Tim 2,8)?