Behandelter Abschnitt Heb 9,18-23
Heb 9,18-23: 18 Daher ist auch der erste Bund nicht ohne Blut eingeweiht worden. 19
Denn als jedes Gebot nach dem Gesetz von Mose zu dem ganzen Volk geredet worden war, nahm er das Blut der Kälber und der Böcke mit Wasser und scharlachroter Wolle und Ysop und besprengte sowohl das Buch selbst als auch das ganze Volk 20 und sprach: „Dies ist das Blut des Bundes, den Gott für euch geboten hat.“ 21 Aber auch die Hütte und alle Geräte des Dienstes besprengte er ebenso mit dem Blut; 22 und fast alle Dinge werden mit Blut gereinigt nach dem Gesetz, und ohne Blutvergießung gibt es keine Vergebung. 23 Es war nun nötig, dass die Abbilder der Dinge in den Himmeln hierdurch gereinigt wurden, die himmlischen Dinge selbst aber durch bessere Schlachtopfer als diese.
Des Weiteren wurde die Schaffung der Grundlage für die zukünftige Reinigung des Universums von den Folgen der Sünde durch das Opfer Christi sichergestellt. Johannes der Täufer weist darauf hin, wenn er sagt: „Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt“ (Joh 1,29). Dieses ist noch nicht geschehen. Bei der „Einweihung“ des ersten Bundes wurde alles, was mit der Stiftshütte in Verbindung stand, mit Blut besprengt. Mose besprengte „den Altar“ (2Mo 24,6), „das Buch“, das die Bedingungen des Bundes enthielt (das in 2. Mose 24 nicht erwähnt wird), und „das ganze Volk“. Er besprengte auch „die Stiftshütte und alle Geräte des Dienstes“. (Diese beiden letztgenannten Dinge existierten bei der Einweihung des ersten Bundes in 2. Mose 24 noch nicht; die Stiftshütte und ihre Gefäße waren noch nicht gemacht worden. Daher muss dies irgendwann später geschehen sein.)
Die Besprengung mit Blut reinigte die Stiftshütte in einem zeremoniellen Sinn. Der Schreiber fügt hinzu: „Und fast alle Dinge werden mit Blut gereinigt nach dem Gesetz; und ohne Blutvergießung gibt es keine Vergebung.“ Somit konnte unter dem alten Bund Vergebung (Schuldenerlass) in jeder Hinsicht nur dadurch erfolgen, dass ein Tier sein Leben einbüßte und sein Blut vergossen wurde. Der Schreiber sagt: „fast alle Dinge“, weil es eine Ausnahme gab: In 3. Mose 5,11-13 gab es die Erlaubnis für einen Armen, ein Speiseopfer (das unblutig war) anstelle eines Sündopfers zu bringen, und es würde wohlgefällig für ihn sein und ihm würde vergeben werden. Dies ist ein Beispiel dafür, dass jemand durch einfachen Glauben in den Segen [der Vergebung] gebracht wird, obwohl er kein klares Verständnis des vollbrachten Werkes Christi hat, von dem sein Blut das Zeichen ist. Das schließt Kinder und Personen wie Kornelius (bevor er mit dem Apostel Petrus zusammentraf, Apg 10) ein, die Glauben haben, denen aber nicht das Evangelium erklärt wurde.
Der Schreiber erklärt dann, dass es für diese „bildlichen Darstellungen [,Kopien‘9, W. Kelly] der Dinge in den Himmeln“ (2Mo 25,40) notwendig war, durch das Besprengen mit Blut von Tieropfern „gereinigt“ zu werden. Genauso muss auch das ganze Universum (von dem die Stiftshütte eine Nachbildung ist) durch die „besseren Schlachtopfer“ des Todes Christi gereinigt werden (Heb 9,23) (W. MacDonald bemerkt, dass die Verwendung des Plurals bei der Beschreibung des einen Opfers Christi eine Redewendung ist, die als „Pluralis Majestatis“ bekannt ist.). Dies ist ein Hinweis auf den umfassendsten Aspekt des Todes Christi, den der Schreiber bereits in Hebräer 2,9 erwähnt hat. Christus starb nicht nur, um die Sünden aller Gläubigen wegzunehmen, sondern Er schmeckte auch für „alles“ den Tod. Der Grund dafür ist, dass die Anwesenheit der Sünde und Satans das Universum verunreinigt hat (Hiob 15,15; 25,5) und es deshalb gereinigt werden muss. Christus hat mit seinem Tod am Kreuz den Preis für die Reinigung bezahlt, und Er wird einmal jede Spur von Sünde in der Schöpfung wegwischen. Dies wird erst geschehen, wenn der ewige Zustand erreicht und der letzte Feind (der Tod) weggetan ist (1Kor 15,26). Während also das Blut von Böcken und Stieren die Abbilder des himmlischen Heiligtums reinigte, ist das Blut Christi das Mittel, durch das Er die himmlischen Örter reinigen wird.