Behandelter Abschnitt Heb 8,4-6
Heb 8,4-6: 4 Wenn er nun auf der Erde wäre, so wäre er nicht einmal Priester, weil solche da sind, die nach dem Gesetz die Gaben darbringen 5 (die dem Abbild und Schatten der himmlischen Dinge dienen, wie Mose eine göttliche Weisung empfing, als er im Begriff war, die Hütte aufzurichten; denn „sieh zu“, spricht er, „dass du alles nach dem Muster machst, das dir auf dem Berg gezeigt worden ist“). 6 Jetzt aber hat er einen vortrefflicheren Dienst erlangt, insofern er auch Mittler eines besseren Bundes ist, der aufgrund besserer Verheißungen gestiftet ist.
Wie bereits erwähnt, ist Vers 5 eine Klammer. Um dem Hauptgedanken der Argumentation des Schreibers zu folgen, ist es hilfreich, den Absatz zu lesen, indem man Vers 5 überspringt und von Vers 4 sogleich zu Vers 6 springt. Er sagt: „Wenn er nun auf der Erde wäre, so wäre er nicht einmal Priester, weil solche da sind, die nach dem Gesetz die Gaben darbringen. … Jetzt aber hat er einen vortrefflicheren Dienst erlangt, insofern er auch Mittler eines besseren Bundes ist, der aufgrund besserer Verheißungen gestiftet ist.“ Der Herr war also kein Priester, als Er hier in der Welt war. Das hätte sonst in Konflikt gestanden mit der Ordnung des levitischen Priestertums, das zu jener Zeit in Kraft war, denn das Judentum war damals nicht beiseitegesetzt. Der irdische Weg des Herrn und die Erfahrungen auf diesem Weg bereiteten Ihn jedoch darauf vor, ein Priester zu sein, doch Er trat in sein Priestertum erst ein, als Er zur rechten Hand Gottes aufstieg. Nachdem Er seinen Platz auf dem Thron im Himmel eingenommen hatte (Ps 110,1), setzte Gott Ihn in dieses Amt ein (Ps 110,4).
Vers 5 weist darauf hin, dass die Stiftshütte ein „Abbild“ des himmlischen Heiligtums war. Der Herr sprach zu Mose: „Sieh zu, dass du alles nach dem Muster machst, das dir auf dem Berg gezeigt worden ist.“ Wir könnten fragen: Was genau sah Mose? Mit einem Wort: Er sah keine geistlichen Dinge, sondern ein Muster der Gefäße, die er machen sollte. Da die Stiftshütte ein Abbild des wahren Heiligtums droben war, ist klar, dass Gott nicht beabsichtigte, dass sie eine bleibende Sache sein sollte. Sie war „ein Schatten der zukünftigen Güter“, die Israel vorläufig gegeben worden waren bis zu der Zeit, wenn Christus kommen würde (vgl. Heb 10,1).