Eph 4,11: Und er hat die einen gegeben als Apostel und andere als Propheten und andere als Evangelisten und andere als Hirten und Lehrer, …
Von seinem Platz in der Höhe hat Christus „die einen gegeben als Apostel und andere als Propheten und andere als Evangelisten und andere als Hirten und Lehrer“. Diese Männer besitzen besondere geistliche Fähigkeiten für den öffentlichen Dienst des Wortes, und sie sind es, die Christus der Kirche als Gaben gegeben hat. Es geht hier nicht darum, dass Christus das Apostelamt gibt, sondern dass Er Apostel usw. gibt. Der Abschnitt konzentriert sich nicht auf ihre geistlichen Fähigkeiten, sondern darauf, dass sie selbst eine Gabe Christi an die Kirche sind.
Christus hat „Apostel und Propheten“ gegeben, damit durch ihren Dienst das Fundament der Kirche im ersten Jahrhundert gelegt würde (Eph 2,20). Jetzt, da das Fundament gelegt ist, werden diese Gaben nicht mehr verliehen, obwohl wir immer noch von ihrem Dienst profitieren, denn der Geist Gottes hat sie inspiriert, die neutestamentlichen Schriften niederzuschreiben. Wir haben immer noch den Dienst der Prophetie in dem Sinne, dass jemand im „Dienst des Wortes“ (Apg 6,4) die Gedanken Gottes für den jeweiligen Anlass kundtut (1Kor 14,1.31), aber nicht in dem Sinne, dass jemand besondere Offenbarungen hat und die Zukunft voraussagt, wie es bei Agabus der Fall war (Apg 11,27.28; 21,10.11).
Der Herr hat der Gemeinde auch „Evangelisten, Hirten und Lehrer“ gegeben. Auch hier geht es nicht um die geistlichen Wirkungen der Evangelisation usw., sondern Er hat der Kirche die Männer selbst als Gaben gegeben. Solche Männer erweckt der Herr immer noch, damit sie der Kirche helfen.
1. Korinther 12,8-10 spricht von den geistlichen Wirkungen, die der Geist Gottes solchen Menschen verleiht. Zum Beispiel ist das „Wort der Weisheit“ die geistliche Kraft oder Gabe, die ein „Hirte“ hat, und das „Wort der Erkenntnis“ ist die geistliche Gabe, die ein „Lehrer“ hat. Die Betonung in 1. Korinther 12 liegt nicht auf ihrer Weisheit oder Erkenntnis – alle Gläubigen sollen Weisheit und Erkenntnis besitzen –, sondern darauf, dass sie eine besondere Fähigkeit haben, ihre Weisheit und Erkenntnis zu vermitteln. Deshalb heißt es: „das Wort der Weisheit“, und: „das Wort der Erkenntnis“. Beachte: Weder hier noch an anderer Stelle in der Heiligen Schrift wird erwähnt, dass Menschen, die eine geistliche Gabe zum Lehren oder Predigen besitzen, von einer menschlichen Organisation ordiniert werden müssten, um in der Kirche wirken zu können.