Eph 4,11: Und er hat die einen gegeben als Apostel und andere als Propheten und andere als Evangelisten und andere als Hirten und Lehrer,
Nachdem Christus die Gefangenschaft gefangen geführt hat, indem Er die Macht des Feindes, der uns in Knechtschaft hielt, gebrochen hat, handelt Er nun in Kraft und macht andere zu Werkzeugen seiner Macht. Es ist nicht einfach so, dass Er die Gaben gibt und es uns überlässt, die Gaben unter uns zu verteilen, sondern Er gibt gewisse Männer, die die Gaben ausüben. Er hat nicht die Apostelschaft als Institution gegeben, sondern Er hat Apostel gegeben und in gleicher Weise alle anderen Gaben. Hier haben wir nicht mehr die Gnade, die „jedem Einzelnen“ gegeben ist, sondern die„einen“ und „anderen“, die gegeben sind, um eine Gabe auszuüben. Erstens gab Er Apostel und Propheten, und die Versammlung ist aufgebaut auf die Grundlage der Apostel und Propheten. Die Grundlage ist gelegt, und diese Männer sind nicht mehr. Dennoch haben wir durch die Schriften des Neuen Testamentes immer noch den Nutzen von diesen Gaben.
Die übrigen Gaben: Evangelisten, Hirten und Lehrer, dienen der Auferbauung der Versammlung, nachdem die Grundlage gelegt worden ist. Diese Gaben bestehen fort, solange die Versammlung hier auf Erden ist. Der Evangelist wird zuerst genannt, als diejenige Gabe, durch welche Seelen in den Kreis des Segens gezogen werden. Sind die Gläubigen einmal in die Versammlung gebracht worden, kommen sie unter die Gaben des Hirten und Lehrers. Der Evangelist stellt der Welt Christus vor, der Hirte und der Lehrer bringen Christus vor den Gläubigen. Der Hirte beschäftigt sich mit einzelnen Seelen, der Lehrer legt die Schrift aus. Es ist gesagt worden: Jemand mag lehren, ohne ein Hirte zu sein; aber es ist kaum möglich ein Hirte zu sein, ohne in einem gewissen Sinn zu lehren. Die beiden Gaben sind eng miteinander verbunden und doch nicht dasselbe. Der Hirte gibt nicht einfach geistliche Nahrung, wie der Lehrer, sondern er weidet und hütet die Schafe, er führt sie da und dorthin und trägt Sorge für sie.
Es ist bemerkenswert, dass in diesem Abschnitt keine Wundergaben erwähnt werden. Sie finden da, wo von der Vorsorge des Herrn für seine Versammlung gesprochen wird, kaum einen Platz. Wunder und Zeichen waren am Anfang vorhanden, um die Aufmerksamkeit der Juden auf die Herrlichkeit und Erhöhung Christi sowie auf die Macht seines Namens zu lenken. Die Juden verwarfen dieses Zeugnis, und die Zeichen und Wunder hörten auf. Die Liebe des Herrn jedoch zu seiner Versammlung kann nie aufhören. Die Gaben legen Zeugnis ab von dieser fortdauernden Liebe, wie geschrieben steht: „Niemand hat jemals sein eigenes Fleisch gehasst, sondern er nährt und pflegt es, gleichwie auch der Christus die Versammlung“ (Eph 5,29).