Röm 7,4: Also seid auch ihr, meine Brüder, dem Gesetz getötet worden durch den Leib des Christus, um eines anderen zu werden, des aus den Toten Auferweckten, damit wir Gott Frucht brächten.
Hamilton Smith weist darauf hin, dass in dieser Darstellung der Ehemann stirbt. Aber in der Anwendung des Prinzips ist es die Frau, die stirbt. In Römer 7,1 hat Paulus etwas deutlich gemacht: Diejenigen, die sich in dieser rechtlichen Beziehung befanden und nun mit Christus einsgemacht sind, haben im Tod ein Ende gefunden. Er sagt, „dass das Gesetz über den Menschen herrscht, solange er lebt“. Er sagt nicht, dass das Gesetz über einen Menschen herrscht, solange das Gesetz lebt, sondern „solange er [der Mensch unter dem Gesetz] lebt“.
Paulus wendet hier also das Prinzip der Hauptschaft Christi über ein Menschengeschlecht auf die jüdischen Gläubigen in ihrer rechtlichen Beziehung zu Gott an. Er zeigt, dass sie, weil Christus gestorben ist, das Recht haben, sich ebenfalls als tot zu betrachten. Er sagt: „Also seid auch ihr, meine Brüder, dem Gesetz getötet worden durch den Leib des Christus.“ Wer an den Herrn Jesus Christus glaubt, ist also nicht nur tot für die Sünde (Röm 6), sondern auch tot für das Gesetz (Röm 7). Das Gesetz hat keine Herrschaft mehr über diejenigen, die in dieser Beziehung waren und glauben, denn sie werden als tot und verschwunden angesehen – und das Gesetz hat keine Herrschaft über einen toten Menschen. J.N. Darby sagt:
Er stirbt für das, worin er gehalten wurde. Das Gesetz konnte seinen Anspruch auf den Menschen nur durch ein lebendes Kind Adams geltend machen. Das „Gesetz hat Macht über einen Menschen, solange er lebt“; aber ich bin dem Gesetz tot durch den Leib Christi. Die Bindung an das Gesetz hat absolut, vollständig und notwendigerweise aufgehört, denn der Mensch ist tot; und das Gesetz hat nur Macht über ihn, solange er lebt.3
Der „Leib Christi“, von dem Paulus hier spricht, ist nicht der sinnbildliche Leib Christi, dessen Glieder wir sind (1Kor 12,12.13), sondern der persönliche (physische) Leib Christi, den Er hatte, als Er Mensch wurde (Heb 10,5; Kol 1,22). Durch seinen Leib, in dem Er starb, brachte Er die Gläubigen durch ihre Einsmachung mit Ihm in den Tod.
Das Wort „verheiratet“ steht nicht im griechischen Text. Es sollte heißen: „Einem anderen gehörend“ (Kelly-Übersetzung), denn unsere Beziehung zu Christus ist gegenwärtig die einer Verlobten zu einem Ehemann. Wir warten noch auf die Hochzeit, die in der Zukunft stattfinden wird (Off 19,7-10). (Es stimmt, dass in Epheser 5 die Kirche bereits in der Vereinigung mit Christus gesehen wird, aber dieser Brief stellt die Wahrheit aus der Perspektive der ewigen Absicht Gottes dar – als etwas Vollständiges und außerhalb der Zeit.)
Paulus schließt seine Überlegungen mit den Worten: „damit wir Gott Frucht brächten“. Die „Frucht“, auf die er sich hier bezieht, ist praktische Gerechtigkeit, die sich in einem heiligen Leben manifestiert. Dies ist Gottes Ziel der Befreiung des Gläubigen von Sünde und Gesetz. Wahre Frucht kann jedoch nur durch ein Leben hervorgebracht werden, das im bewussten Genuss des ewigen Lebens mit dem „aus den Toten Auferweckten“ ist. Wenn wir in dieser neuen Sphäre des Lebens bei Christus bleiben, ist der Geist Gottes frei, in uns zu wirken. Er kann das Fleisch im Zaum halten und in unserem Leben Frucht in Form von praktischer Gerechtigkeit bringen. Paulus erläutert dies in Kapitel 8 näher.