Behandelter Abschnitt Röm 3,27-30
Das Prinzip des Glaubens (V. 27-31)
Röm 3,27-30: 27 Wo ist nun der Ruhm? Er ist ausgeschlossen worden. Durch was für ein Gesetz? Der Werke? Nein, sondern durch das Gesetz des Glaubens. 28 Denn wir urteilen, dass ein Mensch durch Glauben gerechtfertigt wird, ohne Gesetzeswerke. 29 Oder ist Gott der Gott der Juden allein? Nicht auch der Nationen? Ja, auch der Nationen, 30 denn es ist der eine Gott, der die Beschneidung aus Glauben und die Vorhaut durch den Glauben rechtfertigen wird.
In den letzten Versen von Kapitel 3 erklärt Paulus die Rolle des Glaubens bei der Rechtfertigung des Gläubigen. Paulus hat bereits die „Gerechtigkeit Gottes durch den Glauben“ (Röm 3,22) und den „Glauben an sein Blut“ (Röm 3,25) erwähnt und deutlich gemacht, dass die Segnungen des Evangeliums nur „auf der Grundlage des Glaubens“ angeeignet werden (Röm 1,17; 3,30; 4,16; 5,1). Das Evangelium ist also so einfach, dass ein Mensch nur an den Herrn Jesus Christus zu glauben braucht, um gerettet und gerechtfertigt zu werden (Apg 13,38.39; 16,31).
Aber auch dabei dürfen wir nicht denken, dass unser Glaube unsere Rechtfertigung verdient hätte. Paulus macht in diesen Versen deutlich, dass Rechtfertigung durch den Glauben erfolgt, damit das Rühmen „ausgeschlossen“ wird. Unser Glaube ist kein verdienstliches Werk. In Epheser 2,8 sagt er, dass unser Glaube „nicht aus euch, sondern Gottes Gabe ist“. Da alles von Gott kommt, muss Ihm die ganze Anerkennung zuteilwerden. Wenn der Glaube ein Verdienst wäre, hätte der Mensch etwas, womit er sich „rühmen“ könnte. Er könnte sagen: „Andere haben nicht geglaubt, aber ich habe geglaubt, und Gott hat mich wegen meines Glaubens gerettet!“ Das wäre jedoch eine Anmaßung unserer Errettung.
Wir sollten auch nicht denken, dass Weinen, Sündenbekenntnis, Reue, ernsthafte Gebete usw. das Heil verdienen könnten. Diese Dinge können die Hinwendung eines Menschen zu Christus begleiten, aber sie sichern sie nicht. Wir sollten uns darüber im Klaren sein: Der „Glaube“ ist nicht das Thema des Evangeliums. Das Thema des Evangeliums ist Christus und sein vollbrachtes Werk. So zeigt Paulus, dass die Rechtfertigung des Gläubigen nichts mit „Werken“ zu tun hat. Jegliches Rühmen des Menschen ist daher völlig ausgeschlossen. Werke verherrlichen den Menschen, der Glaube aber verherrlicht Gott.
In den Versen 29 und 30 zeigt Paulus, dass die Rechtfertigung nicht nur für Juden („die Beschnittenen“) gilt, sondern für alle, die an das Evangelium glauben – einschließlich der Heiden („die Unbeschnittenen“). Das zeigt: Gott ist nicht parteiisch, wenn es darum geht, den Menschen das Heil anzubieten, sondern Er rettet Menschen aus allen drei Bereichen des menschlichen Geschlechts.