Behandelter Abschnitt 1Joh 5,6-8
Die drei Zeugen (V. 6-13)
In diesem Abschnitt werden uns drei Zeugen vorgestellt.
In 1. Johannes 5,6 lesen wir:
1Joh 5,6: 6 Dieser ist es [d.h. der Herr Jesus Christus, von dem in Vers 5 die Rede ist], der gekommen ist durch Wasser und Blut, Jesus Christus; nicht durch das Wasser allein, sondern durch das Wasser und durch das Blut. Und der Geist ist es, der Zeugnis ablegt, weil der Geist die Wahrheit ist.
Und den Versen 7 und 8 lesen wir dann:
1Joh 5,7.8: 7 Denn drei sind es, die Zeugnis ablegen: 8 der Geist und das Wasser und das Blut, und die drei sind einstimmig.
Was meint der Apostel, wenn er von diesen dreien spricht, die Zeugnis ablegen oder bezeugen? Wovon legen sie Zeugnis ab? Sie bezeugen die Wirksamkeit des Werkes unseres Herrn Jesus Christus. Die drei Zeugen sind der Geist, das Wasser und das Blut.
Der Geist ist natürlich der Heilige Geist Gottes, der nach dem Tod, der Auferstehung und der Himmelfahrt unseres Herrn Jesus Christus vom Himmel kam, um in der Gemeinde auf der Erde zu wohnen. Er kam, um diejenigen zu befähigen, die das vollbrachte Werk unseres Herrn Jesus Christus verkünden. Es besteht ein großer Unterschied zwischen dem bloßen Erklären von Lehren und der Verkündigung des Evangeliums in der Kraft des Geistes. Ersteres kann jeder tun, und alles, was gesagt wird, mag wahr sein, aber es ist keine Kraft darin. Das Evangelium in der Kraft des Heiligen Geistes zu predigen, ist etwas ganz anderes, und deshalb lesen wir: „So gefiel es Gott wohl, durch die Torheit der Predigt die Glaubenden zu erretten“ (1Kor 1,21). Jesus sagte: „Ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch herabkommt; und ihr werdet meine Zeugen sein, sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde“ (Apg 1,8). Der Heilige Geist ist also ein Zeuge für die Wirksamkeit der reinigenden Kraft des Blutes Christi. Er ist vom Himmel herabgekommen, um uns zu versichern, dass das Opfer, das Christus für uns gebracht hat, angenommen worden ist.
Die anderen Zeugen sind das Wasser und das Blut. Im Johannesevangelium wird uns berichtet, dass sie den Verbrechern, die zu beiden Seiten des Herrn Jesus Christus hingen, die Beine brachen. Als sie zu Jesus kamen, wunderten sie sich, denn Er war bereits tot, und so brachen sie Ihm nicht die Beine, denn es steht geschrieben: „Kein Bein von ihm wird zerbrochen werden“ (Joh 19,36). Stattdessen durchbohrte einer der Soldaten seine Seite mit einem Speer, und „und sogleich kam Blut und Wasser heraus“, wie Johannes schreibt (Joh 19,34). Das beeindruckte Johannes sehr, als er sah, wie diese beiden Elemente aus der durchbohrten Seite des Erlösers flossen und sich vermischten.
Jahre später, als Johannes diesen Brief an die Kinder Gottes schrieb, sagte er: „Dieser ist es, der gekommen ist durch Wasser und Blut, Jesus Christus; nicht durch das Wasser allein, sondern durch das Wasser und durch das Blut“ (1Joh 5,6). Warum lenkt er unsere Aufmerksamkeit auf das Wasser und das Blut, das aus der Seite des Gottessohnes floss? Mit diesen beiden Elementen werden zwei Zeichen der Reinigung angedeutet.
Als ein Sünder lerne ich, dass das Blut Jesu Christi von allen Sünden reinigt. Aber diese Reinigung ist vor allem von juristischer Bedeutung – sie ist meine Reinigung vor Gott. Wenn Gott mich als Gläubigen ansieht, sieht Er mich durch das Blut seines Sohnes von jedem Makel gereinigt. Aber diese Reinigung allein befriedigt mich nicht. Als Christ möchte ich eine praktische Befreiung von der Macht der Sünde erfahren. Es genügt mir nicht, zu wissen, dass meine Sünden durch das Blut weggenommen wurden, wenn ich feststelle, dass ich immer noch unter der Macht der Sünde lebe. Ich möchte, dass die Sünde praktisch weggenommen wird – ich möchte befreit werden, gereinigt werden von den Dingen, die mein Leben verfluchen –; und ich finde die praktische Reinigung durch die „Waschung mit Wasser durch das Wort“. In Epheser 5,25.26 lesen wir: „Wie auch der Christus die Versammlung geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat, damit er sie heiligte, sie reinigend durch die Waschung mit Wasser durch das Wort.“ Das Wort Gottes, das auf mein Herz und mein Gewissen angewendet wird, macht mich frei von der Gewohnheit der Sünde. Ich bin von ihrer Macht befreit. Der christliche Dichter A.M. Toplady schrieb:
Lass das Wasser und das Blut, Deiner Seite heilge Flut, mir das Heil sein, das frei macht von der Sünden Schuld und Macht!3
Das Blut reinigt von der Schuld der Sünde. Das Wasser des Wortes, das in der Kraft des Heiligen Geistes angewendet wird, reinigt von der Verunreinigung durch die Sünde. Das sind also die drei Zeugen: Das Blut bezeugt, dass die Frage der Sünde zur Zufriedenheit Gottes geklärt ist; das Wort bezeugt, dass es eine Kraft gibt, die ganz praktisch von der Sünde befreit; der Geist bezeugt, dass diese Kraft für jeden Gläubigen im Herrn Jesus Christus vorhanden ist.