Behandelter Abschnitt 2Thes 3,1-2
CHRISTSEIN PRAKTISCH
Fünf Punkte (V. 1-5)
In diesen fünf Versen möchte der Apostel den jungen Christen in Thessalonich – und jedem von uns – einige Gedanken zu den folgenden fünf Punkten ins Herz pflanzen.
2Thes 3,1.2: 1 Im Übrigen, Brüder, betet für uns, dass das Wort des Herrn laufe und verherrlicht werde, wie auch bei euch, 2 und dass wir errettet werden von den schlechten und bösen Menschen; denn der Glaube ist nicht aller Teil.
Anhaltendes Gebet
In Vers 1 werden die Thessalonicher ermuntert, im Gebet an den zu denken, der diesen Brief geschrieben hat. Er war der mächtigste Evangelist, Missionar und Lehrer des Wortes, den die Gemeinde Gottes je gekannt hat, und doch spürte er, dass er die Gebete dieser Bekehrten brauchte, damit er seinen Dienst besser erfüllen konnte.
Wie oft betest du für diejenigen, die berufen sind, anderen das Wort Gottes zu verkünden? Wenn du mit Gott allein bist, denkst du dann daran, für die Unterhirten Christi zu beten, die sich um seine Herde kümmern? Betest du für die Missionare, die für den Herrn Jesus ins Ausland gegangen sind? Denkst du an diejenigen, die auf den heimischen Feldern arbeiten – oft in schwierigen Gegenden, wo es wenig gibt, was sie aufmuntern und ermutigen könnte? Viele von Gottes Volk können nicht predigen oder lehren oder ins Ausland reisen, um das Wort in ferne Länder zu bringen; aber alle können beten.
Manchmal sagen Menschen zu mir: „Ich weiß nicht, wofür ich beten soll. Wenn ich mich hinknie, möchte ich einige Zeit im Gebet verbringen, aber in wenigen Augenblicken habe ich alles gesagt, was mir auf dem Herzen liegt, und es scheint nichts mehr zu geben, wofür ich beten könnte.“ Wenn das auch deine Erfahrung ist, warum wartest du dann nicht in aller Stille vor Gott und bittest Ihn, dir die Menschen vor Augen zu führen, die das Wort predigen und lehren? Wenn sie dir dann in den Sinn kommen, erwähne sie einzeln vor Gott. Bitte Ihn, sie zu stärken und sie vor Entmutigung zu bewahren. Es gibt niemand, der das Gebet mehr braucht als diejenigen, die die Last und die Hitze des Tages in dem schweren Kampf für die Gerechtigkeit tragen.
Paulus hatte den Thessalonichern das Evangelium gepredigt und ruft sie nun auf, für Segen zu beten, wenn er und seine Gefährten mit ihrem Zeugnis weiterziehen würden. So wie diese
Thessalonicher für Paulus beteten, so können die Gläubigen heute mit denen zusammenarbeiten, die im öffentlichen Dienst tätig sind. Wenn wir dann alle vor dem Richterstuhl Christi erscheinen und der Herr den Lohn für treuen Dienst austeilt, wird Er dafür sorgen, dass nicht nur diejenigen anerkannt werden, die das Wort gepredigt haben, sondern auch diejenigen, die seinen Dienern im Gebet beigestanden haben.
Vielleicht bist du nicht qualifiziert, auf das Missionsfeld zu gehen, aber wenn du zu Hause bleibst und mit deinen Mitteln einen Missionar in Afrika, China, Südamerika oder auf einer fernen Insel unterstützt, hast du einen großen Anteil an dessen Dienst. Du wirst vielleicht nie auf einer Kanzel stehen, um das Wort zu predigen, aber durch deine Gebete und Fürbitten kannst du diejenigen unterstützen, die es tun.
Ich bin mir sicher: Wenn wir mehr für die Boten Gottes beten würden, würden wir sie weniger kritisieren. Es gibt Menschen, die ständig Fehler an den Dienern Christi finden. Aus der Sicht dieser Kritiker tun seine Boten nie genau das Richtige. Spricht einer von ihnen viel über die Sünde, ist er zu streng; spricht er mehr über den Trost, der in Christus ist, ist er zu weich. Wenn er besonders zu den Unerlösten spricht, vernachlässigt er die Heiligen; wenn er sich besonders an die Christen wendet, vernachlässigt er die Evangelisation. Es ist leicht, in eine kritisierende Haltung zu geraten. Aber wenn wir die Diener Gottes im Gebet unterstützen, weicht der Geist der Kritik dem Geist der liebevollen Hilfsbereitschaft.
Bewahrung
Da der Apostel und seine Gefährten großen Gefahren ausgesetzt waren, sagte er: „Betet für uns, … dass wir errettet werden von den schlechten und bösen Menschen; denn der Glaube ist nicht aller Teil.“
Es ist eine traurige Tatsache, dass manche Menschen niemals glauben werden, egal, wie deutlich und liebevoll das Evangelium gepredigt wird. Viele haben keinen Glauben, weil sie ihr Herz und ihren Verstand vor dem Wort Gottes verschließen. Manche sagen: „Ich habe die Botschaft des Evangeliums immer wieder gehört, aber ich kann der Bibel nicht glauben; ich kann nicht an die Jungfrauengeburt Christi glauben; ich kann nicht glauben, dass Er der Sohn Gottes war; ich kann nicht an seine leibliche Auferstehung von den Toten glauben; ich kann nicht an seine Himmelfahrt glauben; ich kann nicht glauben, dass Er wiederkommt.“ Ich kann dir sagen, warum sie nicht glauben können: Sie können nicht glauben, weil sie keinen Wunsch haben, von ihren Sünden frei zu werden. Sie wälzen die Sünde wie einen süßen Bissen unter ihrer Zunge, und solange ihre Sünde ihnen mehr bedeutet als ein Platz im Himmel, werden sie niemals in der Lage sein zu glauben. Das sind die Menschen, die der Apostel als die „schlechten und bösen Menschen“ bezeichnet.
Gottes Evangelium ist einleuchtend. Er sagt: „Kommt denn und lasst uns miteinander rechten, spricht der HERR. Wenn eure Sünden wie Scharlach sind, wie Schnee sollen sie weiß werden; wenn sie rot sind wie Karmesin, wie Wolle sollen sie werden“ (Jes 1,18). Er will mit den Menschen reden; er will, dass sie stillsitzen und sich mit den großen ewigen Wahrheiten auseinandersetzen, die in seinem Wort stehen. In 1. Korinther 10,15 sagt Paulus: „Ich rede als zu Verständigen; beurteilt ihr, was ich sage.“ Der Apostel wollte, dass die Korinther ihren Verstand gebrauchen, wenn sie über das nachdachten, was er gesagt hatte; er wollte, dass sie es durchdachten.
Manche Menschen werden niemals über die Wahrheiten der Heiligen Schrift nachdenken, weil sie entschlossen sind, nicht zu glauben. Sie wollen nicht von ihren schlechten Gewohnheiten befreit werden. Deshalb sind sie unvernünftig und lehnen das Evangelium ab. Unvernunft selbst ist Bosheit. Gott sagt: „Der Gottlose verlasse seinen Weg und der Mann des Frevels seine Gedanken; und er kehre um zu dem HERRN, so wird er sich seiner erbarmen, und zu unserem Gott, denn er ist reich an Vergebung“ (Jes 55,7). Aber wenn die Menschen nicht den Wunsch haben, von ihren Sünden umzukehren und von ihrer Ungerechtigkeit befreit zu werden, wird er sie nicht dazu zwingen. Gott gebietet allen Menschen, Buße zu tun, und wenn sie sich weigern, muss Er mit ihnen ins Gericht gehen. „Verkehrten und bösen Menschen; denn nicht alle haben den Glauben“ (2Thes 3,2; SCHL2000). Diese Worte haben einige Menschen beunruhigt, da sie fälschlicherweise so ausgelegt wurden, dass Gott nicht jedem den Glauben gibt und daher einige Menschen nicht glauben könnten.
Die Schrift sagt: „Durch die Gnade seid ihr errettet, mittels des Glaubens; und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es“ (Eph 2,8). Mit anderen Worten: Der Glaube selbst, durch den wir gerettet werden, ist eine Gabe Gottes. Eine Ansicht besagt, dass manche Menschen nicht glauben können und daher nicht für den Verlust ihrer Seelen verantwortlich gemacht werden sollten, wenn die Gabe nicht von Gott gegeben wird. Aber diese Auslegung ist nicht stichhaltig, denn die Schrift sagt auch: „Also ist der Glaube aus der Verkündigung, die Verkündigung aber durch Gottes Wort“ (Röm 10,17). Wenn die Menschen auf die Stimme Gottes hören und sich danach sehnen, von ihren Sünden befreit zu werden, entsteht in ihren Seelen der Glaube, und sie werden befähigt, an Christus zu glauben und gerettet zu werden. Aber wenn Menschen das Wort Gottes absichtlich verschmähen und in ihrer Sündhaftigkeit verharren, gehören sie zu denen, die den Glauben nicht haben. Sie haben den Glauben nicht, weil sie nicht auf die Botschaft hören wollen.