Einleitung
Nachdem der Apostel Paulus im ersten Kapitel dieses Briefes das Herz der Gläubigen im Blick auf die Offenbarung Christi zu erwärmen suchte und in Kapitel 2 die irreführende Lehre widerlegte, dass der Tag des Herrn bereits damals angebrochen war, belehrt er sie nun darüber, wie sie mit Problemen umgehen sollten, die in ihrer eigenen Mitte auftraten.
Es geht hauptsächlich um die Frage, was zu tun ist, wenn Gläubige einen unordentlichen Lebenswandel führen.
In den Kapiteln 1 und 2 begegnete er Gefahren von außen, hier begegnet er Gefahren in der Mitte der Gläubigen.
Einteilung
Fürbitte der Gläubigen für die Arbeiter, die das Evangelium verkündigen (V. 1.2)
Die Treue des Herrn, der befestigen und bewahren wird ‒ Appell zum Gehorsam (V. 3.4)
Die Quelle der Kraft und der Freude (V. 5)
Was ist zu tun, wenn jemand unordentlich wandelt? (V. 6–15)
Der Wunsch um Frieden und abschließende Grüße (V. 16–18)
Vers 1
Im Übrigen, Brüder, betet für uns, dass das Wort des Herrn laufe und verherrlicht werde, wie auch bei euch: Nachdem der Apostel sein betendes Verlangen für die Gläubigen in Thessalonich zum Ausdruck gebracht hatte, bittet er nun diese Jungbekehrten, für ihn und seine Mitarbeiter zu beten (vgl. Kol 4,2-4; Eph 6,19). Die Apostelgeschichte zeigt uns, welchen Gefahren der Apostel und seine Mitarbeiter allezeit ausgesetzt waren (vgl. 1Kor 4,9-13). Das sagt einer der fleißigsten, wenn nicht der fleißigste Arbeiter, den es je im Reich Gottes gegeben hat. Was für eine demütige Haltung kommt darin zum Ausdruck.
Betet für uns: Präsens: Betet andauernd für uns.
Eine der gesündesten geistlichen Aktivitäten ist es, für andere zu beten, und besonders für diejenigen an der vordersten Front des Kampfes; denn es ist die Anerkennung nicht nur unserer absoluten Abhängigkeit, sondern auch unserer Zuneigung und unseres Aufeinander-Angewiesenseins (Was die Bibel lehrt).
Dass das Wort des Herrn laufe und verherrlicht werde: Sie hatten das Evangelium gehört und waren dadurch errettet worden – Paulus wünschte, dass noch mehr Menschen zum Glauben kämen, aber auch weiter belehrt würden. Das Wort sollte ungehindert laufen und verherrlicht werden, indem Menschen zum Glauben kamen und in der Wahrheit befestigt wurden. Wo das Wort verherrlicht wird, wird Gott verherrlicht.
Das Wort Gottes wird im Leben der Ungläubigen und Gläubigen verherrlicht, wenn sie es aufnehmen und es sie verändert. Dadurch wird auch Gott verherrlicht.
Wie auch bei euch: Paulus schließt die Gläubigen mit in den Kreis der wunderbaren Wirksamkeit des Evangeliums ein. Darin lag eine schöne Ermutigung für die Gläubigen. Auf diese Weise bezog Paulus die Thessalonicher mit in das Werk ein, das er für den Herrn tat.