Behandelter Abschnitt Apg 2,4-12
Apg 2,4-12: Und sie wurden alle mit Heiligem Geist erfüllt und fingen an, in anderen Sprachen zu reden, wie der Geist ihnen gab auszusprechen. Es wohnten aber in Jerusalem Juden, gottesfürchtige Männer, aus jeder Nation unter dem Himmel. Als sich aber die Kunde hiervon verbreitete, kam die Menge zusammen und wurde bestürzt, weil jeder Einzelne sie in seiner eigenen Mundart reden hörte. Sie gerieten aber alle außer sich und verwunderten sich und sagten: Siehe, sind nicht alle diese, die da reden, Galiläer? Und wie hören wir sie, jeder in unserer eigenen Mundart, in der wir geboren sind? Parther und Meder und Elamiter und die Bewohner von Mesopotamien, sowohl von Judäa als auch von Kappadozien, Pontus und Asien, sowohl von Phrygien als auch von Pamphylien, Ägypten und dem Gebiet von Libyen gegen Kyrene hin, und die hier weilenden Römer, sowohl Juden als auch Proselyten, Kreter und Araber: Wir hören sie die großen Taten Gottes in unseren Sprachen reden. Sie gerieten aber alle außer sich und waren in Verlegenheit und sagten einer zum anderen: Was mag dies wohl sein?
Sogleich „wurden sie alle mit Heiligem Geist erfüllt“. Das Kommen des Heiligen Geistes an Pfingsten hatte zwei Gründe:
Der Geist kam, um die neue Haushaltung einzuleiten, indem alle Gläubigen zu einem Leib getauft wurden. Waren sie nicht Gottes Kinder? Ja, aber sie waren nur viele einzelne Einheiten. Als jedoch der Geist Gottes kam, wurden sie alle ineinen Geist, zu einem Leib getauft [1Kor 12,13].
Mehr noch: Sie wurden zum Zeugnis befähigt. Der Geist war gekommen, um die Dinge Christi anzunehmen und den Gläubigen die Dinge Gottes zu offenbaren und sie zu salben, damit sie hinausgehen und anderen das Evangelium verkünden. Dies galt allen Völkern. Es gibt hier keinen Hinweis darauf, dass dies nur auf Israel beschränkt sein sollte. Gott gab diesen jüdischen Jüngern die Fähigkeit, das Wort in den Sprachen aller Menschen zu verkünden, die nach Jerusalem gekommen waren, um das Fest des Herrn zu feiern.
Es wurde die Frage aufgeworfen, ob das Wunder darin bestand, dass die Jünger in verschiedenen Sprachen sprachen, oder ob das Wunder in den Ohren der Zuhörer geschah. Das heißt, sprachen die Apostel in ihrer galiläischen Muttersprache, während die Menschen sie jedoch in ihrer eigenen Sprache hörten? Vers 4 gibt hierauf eine klare Antwort: Sie „fingen an, in anderen Sprachen zu reden, wie der Geist ihnen gab auszusprechen“. Diese Galiläer, die vielleicht nie eine andere Sprache als ihre eigene gelernt hatten, waren plötzlich so vom Heiligen Geist ergriffen, dass sich ihre Zunge löste und dass sie begannen, in den Sprachen der Menschen, die dort versammelt waren und zuhörten, zu reden und zu predigen. Diese Leute waren erstaunt, murrten untereinander und sagten: „Siehe, sind nicht alle diese, die da reden, Galiläer? Und wie hören wir sie, jeder in unserer eigenen Mundart, in der wir geboren sind?“ (Apg 2,7.8). Dann folgt eine lange Aufzählung der verschiedenen Völker, die dort vertreten waren; die meisten waren Juden, viele waren Proselyten, und andere gehörten zu keiner der beiden Gruppen. Die Letzten, die erwähnt werden, sind Kreter und Araber. Diese waren wahrscheinlich Heiden, und doch sagten sie, als sie zuhörten: „Wir hören sie die großen Taten Gottes in unseren Sprachen reden“ (Apg 2,11). Kein Wunder, dass sie sich wunderten.