Behandelter Abschnitt Mal 4,4-5
Mal 4,4-5: 22 Gedenkt des Gesetzes Moses, meines Knechtes, das ich ihm auf dem Horeb an ganz Israel geboten habe – Satzungen und Rechte. 23 Siehe, ich sende euch Elia, den Propheten, ehe der Tag des HERRN kommt, der große und furchtbare. 24 Und er wird das Herz der Väter zu den Kindern und das Herz der Kinder zu ihren Vätern wenden, damit ich nicht komme und das Land mit dem Bann schlage.
In Anbetracht all der vorangegangenen Ermahnungen haben die letzten drei Verse einen sehr ernsten Charakter. Juda wird ermahnt, sich an das Gesetz Moses zu erinnern, das Gott für ganz Israel befohlen hatte, das sie aber von Anfang an übertreten hatten. Und nun waren die dabei, den Becher ihrer Missetaten aufzufüllen. Um sie zu sich zurückzurufen, würde Er ihnen den Propheten Elia schicken, bevor der große und schreckliche Tag des HERRN kommt, den wir gerade betrachtet haben. Wir wissen aus Matthäus 17,10-13 und Markus 9,11-13, dass Johannes der Täufer für den Glauben dieser Elia war, aber das Volk nahm ihn nicht als solchen auf; deshalb ist der Dienst, auf den hier Bezug genommen wird, noch zukünftig. So wie Mose und Elia in diesen Versen miteinander verbunden sind (der Gesetzgeber und der Wiederhersteller), so sehen wir auch die Kennzeichen eines jeden durch die beiden Zeugen in Offenbarung 11 dargestellt. Darin scheint der Charakter ihres Dienstes verdeutlicht zu sein, der zur Zeit des Endes als Zeugnis in Jerusalem aufgerichtet wird.
Elia soll das Herz der Väter zu den Kindern und das Herz der Kinder zu den Vätern wenden und so den ganzen Überrest in die Unterordnung unter den offenbarten Willen Gottes bringen, damit Er nicht kommt und die Erde mit einem Bann schlägt.
Und so kommt mit diesem ernsten Wort, dem Fluch, das Alte Testament abrupt zu einem Ende. Das Gesetz war in jeder Hinsicht übertreten worden. Auf der Grundlage des Bundes des Gesetzes hatte das Volk keinerlei Hoffnung mehr. Der Zorn Gottes senkte sich wie eine dunkle Wolke über ihre Häupter. Der furchtbare Fluch des gebrochenen Gesetzes war alles, was sie nach langen Jahren der Prüfung verdient hatten. Aber ein Erlöser war verheißen worden; und wo es Glauben gab und man den Ernst der Lage fühlte, schaute man auf das Kommen des Nachkommens der Frau, der den Kopf der Schlange zertreten (vgl. 1Mo 3,15) und selbst zum Fluch gemacht werden sollte, damit alle, die ihr Vertrauen auf Ihn setzten, von dem Untergang erlöst würden, den sie längst und völlig verdient hatten: „Diesem geben alle Propheten Zeugnis, dass jeder, der an ihn glaubt, Vergebung der Sünden empfängt durch seinen Namen“ (Apg 10,43). Durch Ihn allein können schuldige Menschen, die ihren verlorenen Zustand anerkennen und auf seine Gnade vertrauen, vom „Fluch“ befreit werden.