Behandelter Abschnitt Mal 1,7-10
Mal 1,7-10: 7 Ihr bringt unreines Brot auf meinem Altar dar und sprecht doch: „Womit haben wir dich verunreinigt?“ Damit, dass ihr sagt: „Der Tisch des HERRN ist verächtlich. 8 Und wenn ihr Blindes darbringt, um es zu opfern, so ist es nichts Böses; und wenn ihr Lahmes und Krankes darbringt, so ist es nichts Böses. Bring es doch deinem Statthalter dar: Wird er dich wohlgefällig annehmen oder Rücksicht auf dich nehmen?, spricht der HERR der Heerscharen. 9 Und nun, fleht doch Gott an, dass er uns gnädig sei! Von eurer Hand ist das geschehen – wird er um euretwillen Rücksicht nehmen?, spricht der HERR der Heerscharen. 10 Wäre doch nur einer unter euch, der die Türen verschlösse, damit ihr nicht vergeblich auf meinem Altar Feuer anzündetet! Ich habe kein Gefallen an euch, spricht der HERR der Heerscharen, und eine Opfergabe nehme ich nicht wohlgefällig aus eurer Hand an.
So erinnert Gott sie ernstlich an ihre Sünden, und ruft aus, dass verunreinigtes Brot auf seinem Altar dargebracht wurde, wodurch seine Heiligkeit nicht anerkannt wurde und seine Ansprüche ignoriert wurden. Wieder sind sie bereit zur Antwort, bevor sie ihre vorherige Frage vollständig beantwortet haben, und fragen: „Womit haben wir dich verunreinigt?“ Auf der Seite Gottes sehen wir wunderbare Geduld und Gnade; auf der Seite des Volkes zeigt sich fast unbegreifliche Gleichgültigkeit und Leichtfertigkeit. Sie sagten praktisch: „Der Tisch des HERRN ist verächtlich“, indem sie Ihm Blindes, Lahmes und Krankes als Opfer darbrachten und das Beste für sich behielten. Würden sie es wagen, sich gegenüber ihrem Statthalter oder einem anderen weltlichen Machthaber so zu verhalten? Doch Ihn, den großen König, behandelten sie in einer solch unwürdigen Weise! Aber Er bittet sie inständig, Buße zu tun und Ihn um Gnade anzuflehen, die sie ignoriert hatten, aber doch so sehr benötigten. Habgier war ihre Hauptsünde, die sie täglich noch weiter in die Irre führte. Die Priester hielten die Türen des Tempels, außer gegen Entlohnung, geschlossen; ebenso entzündeten sie das Altarfeuer nur, wenn es gewinnträchtig war. Es fehlte an wahrer Liebe Ihm gegenüber, und ihr heiliges Amt war zu einem bloßen weltlichen Beruf verkümmert und als Mittel zur Bereicherung benutzt worden. Aus diesem Grund konnte Er weder Wohlgefallen an ihnen haben noch ein Opfer aus ihren Händen annehmen.