Behandelter Abschnitt Sach 11,12-14
Sach 11,12-14: 12 Und ich sprach zu ihnen: Wenn es gut ist in euren Augen, so gebt mir meinen Lohn, wenn aber nicht, so lasst es; und sie wogen meinen Lohn ab: dreißig Sekel Silber. 13 Da sprach der HERR zu mir: Wirf ihn dem Töpfer hin, den herrlichen Preis, dessen ich von ihnen wert geachtet bin! Und ich nahm die dreißig Sekel Silber und warf sie in das Haus des HERRN, dem Töpfer hin. 14 Und ich zerbrach meinen zweiten Stab „Verbindung“, um die Brüderschaft zwischen Juda und Israel zu brechen.
Dann sagt Sacharja ihnen, indem er auf höchst eindrucksvolle Weise den Messias verkörpert: „Wenn es gut ist in euren Augen, so gebt mir meinen Lohn, wenn aber nicht, so lasst es.“ Sie benötigen keinerlei Bedenkzeit, die Antwort steht für sie längst fest. Seine Verwerfung ist beschlossen, noch bevor er spricht. Sofort wiegen sie seinen Preis ab: „dreißig Sekel Silber“. Das ist genau die Summe, für die Judas später den wahren Hirten Israels verkauft.
Hierbei gilt zu beachten, dass nicht nur der Prophet auf diese Summe geschätzt wird. Denn der HERR selbst sagt: „Wirf ihn dem Töpfer hin, den herrlichen Preis, dessen ich von ihnen wert geachtet bin!“ In 2. Mose 21,32 wird die Ironie des Ausdrucks „der herrliche Preis“ deutlich: Dreißig Silberstücke – das war der Wert, der dem Gesetz zufolge für einen Sklaven festgelegt wurde, der von einem Ochsen gestoßen und getötet worden war. Und das war auch der Wert, den die Menschen für den festlegten, der von Jugend an als ein Sklave erworben worden war.
Das Geld wurde dem Töpfer in das Haus des HERRN hingeworfen. Dann wurde auch der andere Stab, „Verbindung“ (bzw. Harmonie), zerbrochen, um damit den Bruch zwischen Juda und Israel aufzuzeigen.
All dies sehen wir bei dem Herrn Jesus buchstäblich erfüllt. Für dreißig Silberstücke verkauft, warf der unselige Verräter das Geld in das Haus des Herrn. Aber in blindem Gehorsam gegenüber dem Wort, dessen Bedeutung die Hohenpriester nicht zu begreifen scheinen, geben sie das Geld dem Töpfer als Kaufpreis für einen Acker, damit Fremde darin begraben werden konnten. Solch ein Töpferfeld, ein Akeldama [Blutacker] des Zorns, ist Palästina seitdem.
Doch unser Herr sagt vor seiner Verwerfung zu den Juden: „Ich bin in dem Namen meines
Vaters gekommen, und ihr nehmt mich nicht auf; wenn ein anderer in seinem eigenen Namen kommt, den werdet ihr aufnehmen“ (Joh 5,43). Zweifellos spricht der Herr hier von jenem eigensinnigen König, von dem Antichristen der letzten Tage, den die Juden als Messias empfangen werden, wenn er in aller Macht und allen Zeichen und Wundern der Lüge kommt.