Behandelter Abschnitt Sach 9,11-17
Sach 9,11-17: 11 Und du – um des Blutes deines Bundes willen entlasse ich auch deine Gefangenen aus der Grube, in der kein Wasser ist. 12 Kehrt zur Festung zurück, ihr Gefangenen der Hoffnung! Schon heute verkündige ich, dass ich dir das Doppelte erstatten werde. 13 Denn ich habe mir Juda gespannt, den Bogen mit Ephraim gefüllt; und ich erwecke deine Söhne, Zion, gegen deine Söhne, Griechenland, und mache dich wie das Schwert eines Helden. 14 Und der HERR wird über ihnen erscheinen, und sein Pfeil wird ausfahren wie der Blitz; und der Herr, HERR, wird in die Posaune stoßen und einherziehen in Stürmen des Südens. 15 Der HERR der Heerscharen wird sie beschirmen; und sie werden die Schleudersteine verzehren und niedertreten; und sie werden trinken, lärmen wie vom Wein und voll werden wie die Opferschalen, wie die Ecken des Altars. 16 Und der HERR, ihr Gott, wird sie retten an jenem Tag, wird sein Volk retten wie eine Herde; denn Kronensteine sind sie, funkelnd auf seinem Land. 17 Denn wie groß ist seine Anmut und wie groß seine Schönheit! Das Korn wird Jünglinge und der Most Jungfrauen wachsen lassen.
Bei seiner Offenbarung in Herrlichkeit wird Er die Gefangenen Judas aus der Grube, in der kein Wasser ist, befreien, und zwar durch das Blut des Bundes, der durch seinen Tod bestätigt worden ist. Er wird diesen Gefangenen der Hoffnung Heil bringen. Nachdem Er Israel all ihre Sünden zweifach vergolten hat, wird Er ihnen eine Festung und Zuflucht vor all ihren Feinden sein (Jes 40,2; 61,7). Dann wird Juda wie ein starker Bogen in seiner Hand sein und Ephraim wie ein blitzender Pfeil, vor dem sich die Nationen beugen werden, weil sie dann die Vorzüglichkeit des Gottes Jakobs anerkennen.
Erneut müssen wir in einem Teil dieser Prophezeiung eine zweite Anwendung sehen. Die Verse 13 bis 16 scheinen sich in einem gewissen Maß auf den Kampf der Makkabäer gegen Antiochus Epiphanes zu beziehen, einer Vorschattung des Antichristen der letzten Tage. Damals stellte der HERR die Söhne Zions gegen die Söhne Griechenlands auf und machte das Heer Judas „wie das Schwert eines Helden“. Aber zweifellos bezieht sich die weiter gefasste Auslegung dieser Worte auf die Kämpfe während der großen Drangsal, wenn in der dunkelsten Stunde der Prüfung der HERR über Israel erscheinen und „sein Pfeil wie der Blitz ausfahren wird“. Dann wird Er in die Posaune stoßen, um all jene zu verteidigen, die sich in ihrer Not von ganzem Herzen an Ihn wenden. „Der HERR, ihr Gott, wird sie retten an jenem Tag, wird sein Volk retten wie eine Herde.“ Sie werden Kronensteine sein, die in Immanuels Land funkeln werden (V. 16). Was für ein herrlicher Tag für ein Volk, das so lange Zeit gehasst und unterdrückt wurde! Sie, die von vielen als der Abschaum der Erde angesehen wurden, werden in einem unvergleichlichen Glanz in den Diademen des Gekreuzigten erstrahlen, wenn sie rufen: „Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn!“ [Mt 23,39; Lk 13,35]. Er wird für sie nicht mehr „keine Gestalt und keine Pracht“ haben und aller Schönheit beraubt sein, was sie dazu bringen könnte, Ihn nicht zu begehren. Im Gegenteil: Sie werden sein einst mit Dornen gekröntes Haupt und sein Angesicht, das mehr als jedes andere Angesicht entstellt war, verwundert anblicken und erstaunt und freudig ausrufen: „Wie groß ist seine Anmut und wie groß seine Schönheit!“ Dann wird Er sie mit freigiebiger Hand speisen und sie mit allen notwendigen Segnungen versorgen. so dass „das Korn Jünglinge und der Most Jungfrauen wachsen lassen wird [„fröhlich machen wird“ nach der KJV]“ (V. 17). Dann werden Fasten und Traurigkeit für immer ein Ende haben. Die Freude eines nie endenden Festmahls im Festsaal hat dann begonnen, und über allen wird das Banner der Liebe wehen.