Behandelter Abschnitt Sach 1,12-15
Sach 1,12-15: 12 Da hob der Engel des HERRN an und sprach: HERR der Heerscharen, wie lange willst du dich nicht über Jerusalem und die Städte Judas erbarmen, auf die du zornig warst diese siebzig Jahre? 13 Und der HERR antwortete dem Engel, der mit mir redete, gute Worte, tröstliche Worte. 14 Und der Engel, der mit mir redete, sprach zu mir: Rufe aus und sprich: So spricht der HERR der Heerscharen: Ich habe mit großem Eifer für Jerusalem und für Zion geeifert, 15 und mit großem Zorn zürne ich über die sicheren Nationen; denn ich habe ein wenig gezürnt, sie aber haben zum Unglück geholfen.
Daher auch der Schrei des Engels des Herrn: „HERR der Heerscharen, wie lange willst du dich nicht über Jerusalem und die Städte Judas erbarmen, auf die du zornig warst diese siebzig Jahre?“ Die babylonische Gefangenschaft war zu Ende gegangen. Kyros hatte ihnen die Erlaubnis gegeben, nach Jerusalem zurückzukehren, und obwohl ein Überrest zurückgegangen war, herrscht bei den Großmächten völlige Gleichgültigkeit darüber, das Volk Israel als Nation anzuerkennen, die doch dazu bestimmt war, das Haupt der Nationen zu sein. Daher auch die Frage des Engels, die der HERR mit guten und tröstenden Worten beantwortet.
Etwas schwierig ist die Unterscheidung zwischen dem Engel des HERRN, der auf einem Pferd durch die Myrten reitet (der Messias selbst, der als Engel Fürbitte für Israel tut, wie in Offenbarung 8,1-4), und dem Engel, der die Visionen Sacharjas erklärt. Letzterer gibt in Vers 14 dem Seher eine prophetische Botschaft, indem er ihn auffordert auszurufen: „So spricht der Herr der Heerscharen: Ich habe mit großem Eifer für Jerusalem und für Zion geeifert, und mit großem Zorn zürne ich über die sicheren Nationen; denn ich habe ein wenig gezürnt, sie aber haben zum Unglück geholfen.“
Nur auf ihr eigenes Wohl bedacht, betrachten die stolzen und selbstgefälligen Heidenmächte Gottes auserwähltes Volk mit Gleichgültigkeit und Verachtung; Gott aber sieht zu, wie sie dadurch immer mehr den Becher ihrer Missetat füllen.