Behandelter Abschnitt Hab 3,7-16
Hab 3,7-16: 7 Unter Trübsal sah ich die Zelte Kuschans, es zitterten die Zeltbehänge des Landes Midian. 8 Ist der HERR gegen die Ströme entbrannt? Richtet sich etwa dein Zorn gegen die Ströme, dein Grimm gegen das Meer, dass du einherziehst auf deinen Rossen, deinen Wagen der Rettung? 9 Entblößt, entblößt ist dein Bogen – Zuchtruten, geschworen durch dein Wort! – Sela. 10 Zu Strömen spaltest du die Erde. Es sahen dich, es zitterten die Berge; eine Wasserflut fuhr daher, die Tiefe ließ ihre Stimme erschallen, zur Höhe erhob sie ihre Hände. 11 Sonne und Mond traten in ihre Wohnung beim Licht deiner Pfeile, die daherschossen, beim Glanz deines blitzenden Speeres. 12 Im Grimm durchschreitest du die Erde, im Zorn stampfst du die Nationen. 13 Du zogst aus zum Heil deines Volkes, zum Heil deines Gesalbten: Du zerschmettertest das Haupt vom Haus des Gottlosen, entblößtest den Grund bis zum Hals. – Sela. 14 Du durchbohrtest mit seinen eigenen Spießen die Häupter seiner Scharen, die heranstürmten, um mich zu zerstreuen, deren Frohlocken war, den Elenden im Verborgenen zu verschlingen. 15 Du betratest das Meer mit deinen Rossen, den Schwall großer Wasser. – 16 Ich vernahm es, und es zitterte mein Leib; bei der Stimme bebten meine Lippen; Morschheit drang in meine Gebeine, und wo ich stand, erzitterte ich: Ich werde ruhen am Tag der Drangsal, wenn derjenige gegen das Volk heranzieht, der es angreifen wird.
Wie ein herrliches Panorama entfaltet sich das Bild vor seinen Augen. Habakuk sieht die Feuersäule, wie sie voranging, um die feindlichen Nationen zu vertreiben und einen Weg für die Heere des Herrn zu finden. Er sieht, wie die Fluten zurückrollen und die Erwählten des HERRN trocken Fußes durch das Flussbett ziehen. Er erinnert sich des geheimnisvollen Flusses, der aus dem geschlagenen Felsen hervorkam. Er singt das Lied aus dem Buch Jaschar, als die Sonne und der Mond der Stimme eines Menschen gehorchten und still standen in ihrer Behausung [Jos 10,13]. Er hört den Schrei des Siegers und das Heulen der Besiegten. Und als er erkennt, dass der Hirte Israels treu bleibt, obwohl Er so schrecklich verunehrt wird, da ist sein Innerstes erschüttert, und seine Lippen beben, als er die Stimme der göttlichen Majestät hört. Fäulnis kommt in sein Gebein, alles Selbstvertrauen ist verschwunden, er erbebt vor Angst, hoffend, dass er in Frieden ruhen wird in den Tagen des Übels, die bald über das Land kommen werden, ja, die sogar schon begonnen haben, weil der Angreifer mit seinen Truppen schon angerückt ist. All das beweist, dass zumindest in Habakuks Seele die Erweckung bereits stattgefunden hat. O dass wir doch mehr von demselben Geist hätten!