Behandelter Abschnitt Hab 1,6-11
Hab 1,6-11: 6 Denn siehe, ich erwecke die Chaldäer, das grimmige und ungestüme Volk, das die Breiten der Erde durchzieht, um Wohnungen in Besitz zu nehmen, die ihm nicht gehören. 7 Es ist schrecklich und furchtbar; sein Recht und seine Hoheit gehen von ihm aus. 8 Und schneller als Leoparden sind seine Pferde und rascher als Abendwölfe; und seine Reiter sprengen daher, und seine Reiter kommen von fern, fliegen herbei wie ein Adler, der zum Fraß eilt. 9 Sie kommen allesamt zur Gewalttat; das Streben ihrer Angesichter ist vorwärts gerichtet, und Gefangene rafft es zusammen wie Sand. 10 Und es verspottet Könige, und Fürsten sind ihm ein Gelächter; es lacht jeder Festung, und es schüttet Erde auf und nimmt sie ein. 11 Dann fährt es daher wie der Wind und zieht weiter und macht sich schuldig: Diese seine Kraft ist sein Gott!
Schrecklich und furchtbar würden sie das ausführen, wovon sie glaubten, es seien ihre eigenen Ziele. Sie würden mit ihren riesigen und unbesiegbaren Heeren gegen Jerusalem ziehen wie ein Adler, der sich auf seine Beute stürzt! Es würde ihnen erlaubt sein, alle Hoheiten und Gewalten in Juda zu überwinden. Als Folge davon würden sie sich in ihrem Stolz erheben und ihre Macht ihren eigenen Göttern zuschreiben. In dieser Art und Weise wird Gott mit seinem eigensinnigen Volk handeln.
Steckt in alledem nicht eine gewichtige Lektion für uns? Über die Ägypter wird uns mitgeteilt, dass Gott „ihr Herz wandelte, sein Volk zu hassen“ (Ps 105,25). In unserer Kurzsichtigkeit sehen wir vielleicht nur die Kraft der Macht Satans, aber nicht den Herrn, der sogar Satan benutzt, um sein Volk zu züchtigen. So auch hier: Es ist Gott, der die Heere Nebukadnezars zu den Toren Zions bringt!
Und hat Er nicht ähnlich mit der Versammlung gehandelt? Normalerweise werden die Zerrissenheit und der notvolle Zustand in der Christenheit beweint, vor allem von denen, die die Wahrheit über die Versammlung verstanden haben. Aber sind nicht gerade das die Beweise, dass der Herr uns züchtigt? Er liebt die Seinen zu sehr, als dass Er ihnen erlauben würde, zu gedeihen und eine geeinte Gruppe zu bilden, wenn Stolz und Weltlichkeit den Platz von Demut und Pilgercharakter eingenommen haben. Deshalb erlaubt Er der Macht Satans, zu wirken, und das Ergebnis ist Trennung und Zerstreuung. Wie sehr sollte uns dieser Zustand zum Bekenntnis und zum Zerbruch führen!
Habakuk ist sehr erstaunt darüber, dass Gott mit den Schafen seiner Weide in solcher Weise handelt: dass Er sie den wilden Tieren der Nationen übergibt. Er wusste, dass sie Strafe und Züchtigung verdient hatten, aber er ist sehr überrascht, als er erfährt, wer die Strafe ausführen würde. Sofort wendet er sich wieder an den Herrn, um sein Gebet vor Gottes Ohr auszuschütten: