Denn siehe, ich erwecke die Chaldäer, das grimmige und ungestüme Volk {anderswo mit „Nation“ übersetzt}, das die Breiten der Erde durchzieht, um Wohnungen in Besitz zu nehmen, die ihm nicht gehören: Gott erweckt. Nun folgt die Erklärung, worin das Wirken besteht. Gott erweckt die Chaldäer. Es ist nicht nur Zulassung, nein, bewirken. Bei Gott gibt es keinen Zufall oder ungünstige Umstände: Er bewirkt das Unglück (Ri 3,12; 2Kön 21,12; Am 3,6). Siehe die bisherige wohlwollende Haltung der Chaldäer zu Jerusalem zur Zeit Hiskias [715–686] (2Kön 20,12-19). Die Stadt würde in drei Schüben belagert und schließlich zerstört werden (2Kön 24,1.2).
Chaldäer: Genau genommen ist Chaldäa der Name des südlichen Teils Babyloniens, der Gebrauch des Namens in der Schrift macht jedoch deutlich, dass damals darunter die Bewohner des gesamten Babyloniens verstanden werden. Übrigens war Ur in Chaldäa.
Die Chaldäer sind bei Jesaja, Jeremia, und Hesekiel Bewohner Babels oder Babyloniens – Jes 43,14; 47,1; 48,14.20; Jer 21,9; 32,4.24; Hes 23,23; Jer 50,10; 51,24.35; Hes 16,29; 23,16 (Keil).
Das grimmige und ungestüme Volk: ein grausamer Eroberer. Gott sagt zugleich, wie er diesen Eroberer beurteilt (vgl. 2,5–19). Die Chaldäer sind jetzt das passende Werkzeug für Gott (Jer 50,23; 51,20).