Behandelter Abschnitt Jona 2,6-8
Jona 2,6-8: 6 Die Wasser umfingen mich bis an die Seele, die Tiefe umschloss mich, das Meergras schlang sich um mein Haupt. 7 Ich fuhr hinab zu den Gründen der Berge; die Riegel der Erde waren hinter mir auf ewig. Da führtest du mein Leben aus der Grube herauf, HERR, mein Gott. 8 Als meine Seele in mir verschmachtete, erinnerte ich mich an den HERRN, und zu dir kam mein Gebet in deinen heiligen Tempel.
Es ist in der Tat ein Segen, wenn die Seele unter der Züchtigung des Herrn nicht verzagt und sie auch nicht geringschätzt, sondern zu Gott aufschaut und auf seine Gnade vertraut, wie sehr auch das Gefühl der verdienten Bedrängnis auf das Gewissen drücken mag.
Aber für die Errettung muss es mehr geben als das, und eine Zeitlang scheint Jona sie nicht zu erreichen. Er geht hinunter bis zu den Gründen der Berge, aber er kann in der Hoffnung des Glaubens sagen: „Da führtest du mein Leben aus der Grube herauf, HERR, mein Gott“
(Jona 2,7). Seine Seele war vielleicht verzagt, aber er erinnert sich an den HERRN und ist sich sicher, dass seine Gebete erhört werden und in Gottes heiligen Tempel dringen werden. Er befindet sich hier [sinnbildlich] an dem Ort, an dem sich der zukünftige Überrest aus Israel in seinen Erfahrungen befinden wird [in der großen Drangsal], wenn die gegenwärtige Decke aufgehoben ist; weit weg, aber doch, gemäß dem Gebet Salomos [1Kön 8,35-53], zum Tempel des HERRN blickend, obwohl er in Trümmern liegt, wie an dem Tag, an dem Daniel seine Fenster nach Jerusalem öffnete [Dan 6,11].