Behandelter Abschnitt Jona 1,11-16
Jona 1,11-16: 11 Und sie sprachen zu ihm: Was sollen wir mit dir tun, damit das Meer von uns ablässt? Denn das Meer wurde immer stürmischer. 12 Und er sprach zu ihnen: Nehmt mich und werft mich ins Meer, so wird das Meer von euch ablassen; denn ich weiß, dass dieser große Sturm um meinetwillen über euch gekommen ist. 13 Und die Männer ruderten hart, um das Schiff ans Land zurückzuführen; aber sie konnten es nicht, weil das Meer immer stürmischer gegen sie wurde. 14 Da riefen sie zu dem HERRN und sprachen: Ach, HERR, lass uns doch nicht umkommen um der Seele dieses Mannes willen, und lege nicht unschuldiges Blut auf uns! Denn du, HERR, hast getan, wie es dir gefallen hat. 15 Und sie nahmen Jona und warfen ihn ins Meer. Da ließ das Meer ab von seinem Wüten. 16 Und die Männer fürchteten sich vor dem HERRN mit großer Furcht, und sie schlachteten dem HERRN Schlachtopfer und taten Gelübde.
Selbst ein natürliches Gewissen sieht von Natur aus mit Sorge, was ein abtrünniges Kind Gottes mit einem gewissen Maß an Gleichmut übersehen kann. Das ist die schreckliche Auswirkung, wenn man mit Gott hadert und den Heiligen Geist betrübt. In ihrer Verzweiflung wandten sich die Seeleute an Jona, als sie sahen, dass all ihre Bemühungen vergeblich waren, und erkundigten sich, was sie tun sollten, damit der Sturm aufhöre. Jona wies sie an, ihn ins Meer zu werfen, und gab zu, dass er wusste, dass der Sturm um seinetwillen geschickt worden war. Sein Gewissen wurde nun offensichtlich wach, aber in welchem Ausmaß, ist schwer zu sagen. Die Männer zögerten, sein Wort auszuführen, aber als sich schließlich all ihre Bemühungen, das Schiff an Land zu bringen, als vergeblich erwiesen, machten sie sich bereit, zu tun, was er ihnen befahl. Sie flehten den HERRN an, dass Er es ihnen nicht zur Last legen solle, und erkannten die Souveränität an, die Jona praktisch verleugnet hatte („Du, HERR, hast getan, wie es dir gefallen hat“; Jona 1,14). Und so nahmen sie Jona und warfen ihn ins Meer. Sofort beruhigte sich das Wasser, und „die Männer fürchteten sich vor dem HERRN mit großer Furcht, und sie schlachteten dem HERRN Schlachtopfer und taten Gelübde“ (Jona 1,16). Obwohl sie im Dunkeln saßen und unwissend waren, reagierten ihre Herzen auf die Barmherzigkeit Gottes, der ihnen auf diese Weise eine so bedeutende Errettung gewährt hatte.
Auch für seinen unwürdigen Knecht hatte Gott Barmherzigkeit; dennoch musste Gott in seinen Regierungswegen mit Jona handeln, wobei das Endergebnis sein würde, dass Gott sich selbst in der Errettung und Wiederherstellung des Umherirrenden verherrlichen wird: „Der HERR bestellte einen großen Fisch, um Jona zu verschlingen; und Jona war im Bauch des Fisches drei Tage und drei Nächte“ (Jona 2,1). Im Hinblick auf die Lehre der Haushaltungen ist Israel wegen seines Versagens als Zeuge Gottes auf der Erde in das Meer der Heiden geworfen worden; doch trotz all ihrer Unbeständigkeit hat der HERR sie wunderbar bewahrt, und sie werden noch einmal Zeugen seiner Herrlichkeit für die ganze Welt sein.