Behandelter Abschnitt Amos 5,6-9
Amos 5,6-9: 6 Sucht den HERRN und lebt, damit er nicht wie ein Feuer in das Haus Josephs eindringe und es verzehre und für Bethel niemand da sei, der es lösche – 7 sie verwandeln das Recht in Wermut und werfen die Gerechtigkeit zu Boden –; 8 sucht den, der das Siebengestirn und den Orion gemacht hat und den Todesschatten in Morgen verwandelt und den Tag zur Nacht verfinstert, der die Wasser des Meeres ruft und sie über die Fläche der Erde ausgießt: 9 HERR ist sein Name; der Verwüstung losbrechen lässt über den Starken, und Verwüstung kommt über die Festung.
So wird Israel aufgefordert, den Herrn zu suchen und zu leben, „damit er nicht wie ein Feuer in das Haus Josephs eindringe und es verzehre und für Bethel niemand da sei, der es lösche”. Leider wurde die Warnung in den Wind geschlagen, und so wurde ein paar Jahre später das angekündigte Gericht ausgeführt, und das Haus Joseph wurde verzehrt und wird nicht wieder gesammelt werden bis zum Tag der kommenden Herrlichkeit.
Der Hirte von Tekoa schwingt sich in Amos 5,7-9 zu inspirierten poetischen Höhen auf. Die Sterne in ihren Bahnen waren zweifellos schon oft der Inhalt seiner Gedanken gewesen, als er seine Herden des Nachts auf den Hügeln weidete. Auch hatte er offensichtlich das Buch Hiob studiert, denn Amos 5,8 ist eng verbunden mit Hiob 9,9 und Hiob 38,31.
Er ruft aus: „Sie verwandeln das Recht in Wermut und werfen die Gerechtigkeit zu Boden –; sucht den, der das Siebengestirn und den Orion gemacht hat und den Todesschatten in Morgen verwandelt und den Tag zur Nacht verfinstert, der die Wasser des Meeres ruft und sie über die Fläche der Erde ausgießt: HERR ist sein Name; der Verwüstung losbrechen lässt über den Starken, und Verwüstung kommt über die Festung.“ „Siebengestirn“ (Kimah) und „Orion“ (Kesil) können nicht mit Bestimmtheit benannt werden. Aber es steht fest, dass es sich um einige der größeren Konstellationen handeln muss. An allen Stellen, wo diese Worte vorkommen, sowohl in Hiob als auch hier, werden sie gewöhnlich mit „die sieben Sterne“ oder auch „Siebengestirn“ und „Orion“ übersetzt. Im Allgemeinen betrachteten die Hebräer sie als eine Gruppe von hell glänzenden Sternengruppen, welche die Majestät und Herrlichkeit ihres Schöpfers zur Schau stellen.
Der Prophet ruft die, die Unrecht tun, dazu auf, den zu betrachten, der die Himmelskörper dirigiert und sie ins Dasein rief; der der Sonne befiehlt, in ihrer Herrlichkeit aufzugehen und die Dunkelheit zu vertreiben; dessen Hand gleichermaßen die Planetenlaufbahn lenkt, so dass es wieder Nacht wird; und der dem dürstenden Boden Regen schenkt.