In mir ist deine Hilfe
Die einleitenden Worte, die in Wirklichkeit eine Fortsetzung der in Vers 1 von Kapitel 12 begonnenen Aussprüche sind, erinnern uns eindringlich an das Wort des Herrn an Saul, als er sich vom Gehorsam gegenüber der Stimme Gottes abgewandt hatte (vgl. 1Sam 15,17).
Hos 13,1: Wenn Ephraim redete, war Schrecken; es erhob sich in Israel. Aber es machte sich schuldig durch Baal und starb.
Diese Worte erzählen die geistliche Geschichte von Tausenden, die gut angefangen, aber schlecht geendet haben, weil sie darin versagt haben, mit Herzensentschluss bei dem Herrn zu verharren. Dies sehen wir veranschaulicht, wenn wir uns mit den Biographien vieler Könige von Juda beschäftigen. Bei den Königen Israels ist das anders. Der Grund dafür ist, dass überhaupt keiner von ihnen mit Gott anfing. Sie waren allesamt Götzendiener. Von all diesen Königen ist Joahas der Einzige, von dem es heißt, dass er jemals den Herrn suchte – und das auch nur dann, als er in großer Not war.
Aber unter den Herrschern Judas fingen viele gut an. Von jedem dieser Könige kann man sagen: „Als er den HERRN suchte, gab Gott ihm Gelingen.“ Bei den meisten von ihnen folgte jedoch irgendwann Versagen, wodurch ihr Zeugnis getrübt und Leiden bzw. Nöte verursacht wurden.
Als Gott Ephraim ganz zu Anfang aufnahm, da war es „klein in seinen Augen“ und redete zitternd. Das bedeutet, dass sie in einem gewissen Maß ihre Schwachheit und Unzulänglichkeit erkannten und dass sie sich demütigten, als das Wort des HERRN an sie erging. Gott sagt: „Auf diesen will ich blicken: auf den Elenden und den, der zerschlagenen Geistes ist und der da zittert vor meinem Wort“ (Jes 66,2). So war Ephraim in seiner anfänglichen Frische. Von ihrem ersten Zustand heißt es: „Es erhob sich in Israel. Aber es machte sich schuldig durch Baal und starb.“ Ach, dass der letzte Satz niemals hätte geschrieben werden müssen! Wie viel glücklicher wäre Ephraims Weg – und vieler Tausend anderer – gewesen, wenn sie ihre erste Liebe nie verlassen hätten! All diese Dinge dienen uns als Anschauungsmaterial. Gott möchte, dass wir daraus lernen, nicht auf unsere eigenen trügerischen Herzen zu vertrauen, sondern demütig vor Ihm zu leben in Ehrfurcht und Gottesfurcht. Auf keine andere Weise werden wir vor einem moralischen und geistlichen Zusammenbruch bewahrt bleiben. Selbstvertrauen ist immer der Auftakt einer schweren und vernichtenden Niederlage.
Im Allgemeinen stellt man fest, dass nach dem ersten Schritt, der weg von Gott führt, jeder weitere Schritt immer leichter fällt. Gewissensbisse werden seltener, die Bemühungen des betrübten Heiligen Geistes finden immer weniger Beachtung, während das Herz durch den Betrug der Sünde verhärtet wird.