Behandelter Abschnitt Esra 7,11-12
Esra 7,11.12: 11 Und dies ist die Abschrift des Briefes, den der König Artasasta Esra, dem Priester, dem Schriftgelehrten, gab, dem Schriftgelehrten in den Worten der Gebote des HERRN und seinen Satzungen für Israel: 12 Artasasta, König der Könige, an Esra, den Priester, den vollkommenen Schriftgelehrten im Gesetz des Gottes des Himmels.
In Esra 7,12-26 findet sich eine Abschrift des Briefes des Artasasta, und wie bei den vorangegangenen Erlassen ist auch dieser Abschnitt in aramäischer oder chaldäischer Sprache wiedergegeben und direkt aus den persischen Aufzeichnungen abgeschrieben worden. Die Anrede dieses Briefes hat etwas sehr Schönes an sich: „Artasasta, König der Könige, an Esra, den Priester, den vollkommenen Schriftgelehrten im Gesetz des Gottes des Himmels“. Wie groß ist der Gegensatz zwischen den beiden, wie unterschiedlich ihre Titel. Und wie viel höher war der Rang Esras in den Augen Gottes als der Titel dessen, der sich eitel und glorreich mit einem Titel schmückte, der eigentlich nur dem Herrn Jesus Christus zusteht: „der selige und alleinige Machthaber, der König der Könige und Herr der Herren!“ (1Tim 6,15).
Wer, der in jenen alten Tagen lebte, hätte gedacht, dass im Laufe der Jahrhunderte der Name und die Errungenschaften von Artasastas Millionen von Menschen fast unbekannt sein würden, denen der Name und das Werk Esras so vertraut sein würden, als hätte er erst gestern gelebt! Es gibt viele solcher Gegensätze im Wort Gottes. Ahasveros wird heute nicht einmal sicher identifiziert, aber Mordokai ist überall bekannt, wohin das Wort Gottes getragen wird. Der Pharao im zweiten Buch Mose wurde für einen von einem halben Dutzend verschiedener Pharaonen gehalten, aber niemand macht einen Fehler, was Mose betrifft. An Gamaliel erinnert man sich nur als den Lehrer des hingegebenen Apostels Paulus und wegen seiner Mäßigung im Umgang mit den verachteten Nazarenern. Und so ist es mit vielen anderen. Es ist weitaus besser, ein Kind Gottes zu sein und mit Ihm zu wandeln, als das schönste Diadem der Erde zu tragen oder das größte Ansehen unter fleischlichen Menschen zu haben.
Wenn ich das schreibe, möchte ich auch nicht gegen Artasastas sprechen. Sein Brief zeugt von aufrichtiger Ehrfurcht vor der Herrlichkeit des Gottes des Himmels. Aber er nimmt den Platz eines Gönners ein, Esra den eines Dieners. Und zwischen den beiden besteht ein großer Unterschied.