Behandelter Abschnitt Phlm 17-19
Phlm 17-19: Wenn du mich nun für deinen Genossen hältst, so nimm ihn auf wie mich. Wenn er dir aber irgend ein Unrecht getan hat, oder dir etwas schuldig ist, so rechne dies mir an. Ich, Paulus, habe es mit meiner Hand geschrieben, ich will bezahlen; dass ich dir nicht sage, dass du auch dich selbst mir schuldig bist.
Aber anscheinend hatte Onesimus Philemon in jenen früheren Tagen Unrecht getan, als er noch unbekehrt war. Sein alter Herr hatte Verlust durch seinen untreuen Dienst oder durch Unterschlagung erlitten. Indem er dieses weiß oder verdächtigt, übernimmt Paulus volle Verantwortung, dass Wiedergutmachung recht geschieht. Der gemachte Schaden soll Paulus’ Konto zugeschrieben werden, und er schreibt mit seiner eigenen Hand einen Schuldschein: „Ich will bezahlen.“ Aber was für ein Herr – treffend sind die folgenden Wörter: „… dass ich dir nicht sage, dass du auch dich selbst mir schuldig bist!“ Also war Philemon selbst durch Paulus bekehrt worden; und wenn er in seinem Hauptbuch ein Konto mit Paulus’ Namen als Überschrift öffnete und ihn mit dem geldlichen Verlust durch Onesimus erlittenen Verlust belastete, müsste er ihm den Wert jenes treuen Dienstes zuschreiben, der ihm trotz drohenden Widerspruchs und Leid Leben und Errettung für die Ewigkeit gebracht hatte.
Wir müssen aber, um still nachzudenken, empfinden, wie unwiderstehlich die Wirkung dieser Wörter gewesen sein muss. Wenn Philemon bis zu diesem Punkt geneigt war, allzu gerecht und hart zu sein, was für ein Schmelzen musste eingetreten sein? Was war letztlich sein Verlust! Wie armselig muss es alles geschienen haben, selbst wenn es in Tausende in der Anwesenheit der mächtigen Schuld von Liebe ging, die er dem Apostel schuldig war. Die Wirkung auf Philemon muss einfach überwältigend gewesen sein.