Behandelter Abschnitt Neh 13,10-14
Neh 13,10-14: Und ich erfuhr, dass die Teile der Leviten nicht gegeben worden waren und dass die Leviten und die Sänger, die das Werk taten, geflohen waren, jeder auf sein Feld. Da stritt ich mit den Vorstehern und sprach: Warum ist das Haus Gottes verlassen worden? Und ich versammelte sie und stellte sie an ihre Stelle. Und ganz Juda brachte den Zehnten vom Getreide und Most und Öl in die Vorratskammern. Und ich bestellte zu Schatzmeistern über die Vorräte: … denn sie galten als treu, und ihnen oblag es, ihren Brüdern auszuteilen. Gedenke meiner deshalb, mein Gott, und tilge meine guten Taten nicht aus, die ich am Haus meines Gottes und an dessen Dienst erwiesen habe!
Dann erfuhr er, dass die Teile der Leviten nicht gegeben worden waren und dass infolgedessen die Leviten und Sänger entflohen waren, ein jeder auf sein Feld, um Brot zu haben. Nehemia war fest und treu, was es auch kosten mochte, und hielt die Rechte Gottes und seiner Knechte aufrecht; er haderte mit den Vorstehern dieser Nachlässigkeit halber und sagte: „Warum ist das Haus Gottes verlassen worden?“ Und er versammelte die Leviten und Sänger und stellte sie an ihre Stelle. „Und ganz Juda brachte den Zehnten vom Getreide und Most und Öl in die Vorratskammern“, und er setzte treue Männer über die Vorräte, um sie auszuteilen; und dann sagte er: „Gedenke meiner deshalb, mein Gott, und tilge meine guten Taten nicht aus, die ich am Haus meines Gottes und an dessen Dienst erwiesen hab.“
Nehemia war ein treuer Zeuge für Gott in Israel zur Zeit ihrer Wiederherstellung. Es ist schön zu sehen, mit welchem Eifer er sich der Ausführung jeder Einzelheit hingab, die die Herrlichkeit des HERRN, seines Gottes, erforderte. Und die Folgen seines Zeugnisses wurden allenthalben unter seinem Volk offenbar. Wohl war es ein Tag kleiner Dinge; Nehemia schien an einem Tag großer Schwachheit, wo eine Menge von Feinden seine fortgesetzten unaufhörlichen Bemühungen verachtete, das, was Gott zukam, aufrechtzuerhalten; doch er ließ sich durch nichts davon abbringen. Er ist ein hervorragendes Beispiel der Gnade und Treue am Tag des Bösen, und wir alle tun gut, das ernstlich zu beachten. Er duldete kein Abkommen über die Wahrheit Gottes noch deren Erniedrigung, um sich der Zeit anzupassen, in der er lebte. Ihn kennzeichnete vollständige Selbstaufopferung, um die Herrlichkeit Gottes zu wahren und das Wohl seines Volkes zu sichern. Was auch das Gesetz forderte, er tat es; er wies die zurecht, die davon abgewichen waren, und wurde von Gott dazu gebraucht, um das Gewissen des Volkes zum Gesetz zurückzuführen.
Tobija war ein Ammoniter, ein Feind des Volkes Gottes, und obgleich er mit einem Priester verwandt war, musste er fort und all sein Hausrat mit ihm. Es durfte keine Beziehung oder Gemeinschaft zwischen innerhalb und außerhalb bestehen. Die üble Verbindung Eljaschibs wurde auf Kosten des Werkes Gottes und seiner Diener unterhalten; der Dienst Gottes wurde dadurch vernachlässigt. Nehemia trat in die Bresche, tat das Böse hinweg und stellte überall die Ordnung wieder her. Sollten wir um der Herrlichkeit Gottes und des Wohles seiner Kirche willen etwa weniger eifrig sein? Fern sei der Gedanke. Da gibt es kein Unterhandeln mit dem Feind, keinen Bund mit der Welt der Gottlosen. Es ist überaus traurig, wenn Priester Gottes, wahre Christen, die eine geistliche Tätigkeit im Haus Gottes ausüben, zugeben, dass sich ihre Angehörigen mit den Feinden Gottes verbinden, und dies um einer weltlichen Stellung und des Gewinnes usw. halber. Da handelt es sich immer um ein Aufgeben der Wahrheit. Es ist unmöglich, das Fleisch auf die erhabene Standhöhe der Kirche Gottes zu erheben; aber es ist sehr leicht, die heiligen Dinge Gottes auf die Stufe der Welt herunterzubringen. Gottes Wort verbietet das. Hüten wir uns vor den Tobijas unserer Tage und vor deren Hausrat!
Treue gegen Gott sichert uns immer seine Unterstützung und Belohnung. In der Geschichte des Volkes Gottes ist die Treue eines Einzigen oft das Mittel gewesen, die Wahrheit aufrechtzuerhalten und viele von der herrschenden Verderbnis zu befreien. So lass uns denn, geliebter Leser, den treuen Nehemia zum Vorbild nehmen. Und wenn es sich auch für uns nicht geziemt, wie er an seinem Tag zu beten, so können wir doch versichert sein, dass unser Gott auch der geringsten Treue auf unserer Seite gedenken wird. Er wird keine guten Taten vergessen, die seine Heiligen kennzeichneten, wenn der Tag des Offenbarwerdens und des Lohnes kommt. „Denn Gott ist nicht ungerecht, euer Werk zu vergessen und die Liebe, die ihr für seinen Namen bewiesen habt, da ihr den Heiligen gedient habt und dient“ (Heb 6,10).
Der Sabbat und der Tag des Herrn
Gott ruhte am siebenten Tag und heiligte ihn, und dieser Tag war auch
zu einem Sabbat der Ruhe für den Menschen gemacht (