Behandelter Abschnitt Neh 13,10
„Und ich erfuhr, dass die Teile der Leviten nicht gegeben worden waren und dass die Leviten und die Sänger, die das Werk taten, geflohen waren, jeder auf sein Feld“ (13,10).
Mit dem Einlass des Feindes in die Heiligtümer des Tempels waren die Bediensteten Gottes vernachlässigt worden. Die Leviten und Sänger waren vollständig für den heiligen Dienst am Haus abgesondert, und die Last ihres Unterhalts fiel nach göttlicher Weisung auf das Volk und war von diesem anerkannt worden. Doch sobald es durch den Einfluss Eljaschibs jedes Gespür für die Heiligkeit des Hauses verloren hatte, vergaß es seine Verantwortung, und die Diener des Herrn in seinem Haus waren gezwungen, auf die übliche Art sich zu versorgen zurückzugreifen – sie waren geflohen, „jeder auf sein Feld“. Genau dies ist auch in der Versammlung oft zu beobachten.
In Zeiten der Hingabe, die durch den Geist Gottes hervorgebracht wird, gibt es solche, die für das Werk der Verkündigung des Evangeliums oder den Dienst am Wort alles aufgeben; und wenn die Heiligen mit Gott wandeln, begrüßen sie dies und unterstützen sie. Sie freuen sich darüber, dass Gott mehr Arbeiter in seine Ernte und in die Fürsorge für die Seelen seines Volkes sendet. Doch immer wenn Verfall einsetzt und Heilige weltlich werden, werden die Arbeiter vergessen, sodass die, die die Lektion der alleinigen Abhängigkeit von Gott, der für ihre Bedürfnisse völlig Vorsorge trifft, noch nicht gelernt haben, gezwungen sind, für ihren Unterhalt zu ihren eigenen Feldern zurückzukehren. Jedoch sollte ein Unterschied bemerkt werden: Es gibt heute keine Verpflichtung wie damals bei den Juden, die Leviten zu versorgen, jedoch ist es ein Vorrecht, dies zu tun. Und wann immer es für den Herrn getan wird, sind diese Opfer wie für Paulus „ein duftende[r] Wohlgeruch, ein angenehmes Opfer, Gott wohlgefällig“ (Phil 4,18). Nehemia schreitet sofort ein, um auch diesen Missstand zu beheben: (Siehe Neh 13,11)