Behandelter Abschnitt Neh 13,10-13
Verse 10–13 | Die Leviten wurden vergessen
10 Und ich erfuhr, dass die Teile der Leviten nicht gegeben worden waren und dass die Leviten und die Sänger, die das Werk taten, geflohen waren, jeder auf sein Feld. 11 Da stritt ich mit den Vorstehern und sprach: Warum ist das Haus Gottes verlassen worden? Und ich versammelte sie und stellte sie an ihre Stelle. 12 Und ganz Juda brachte den Zehnten vom Getreide und Most und Öl in die Vorratskammern. 13 Und ich bestellte zu Schatzmeistern über die Vorräte: Schelemja, den Priester, und Zadok, den Schreiber, und Pedaja, von den Leviten, und ihnen zur Seite Hanan, den Sohn Sakkurs, des Sohnes Mattanjas; denn sie galten als treu, und ihnen oblag es, ihren Brüdern auszuteilen.
Das Böse eines Feindes im Haus Gottes ist nicht zufällig so gekommen. Nehemia erfährt, dass Tobija dort eine Kammer bekommen konnte, weil sie leer ist. Das ist die Folge der Versäumnis vom Volk, dort das hineinzubringen, was zum Unterhalt der Leviten dient. Und wenn der Feind einmal dort wohnt, kommt auch das, was ursprünglich dort hineingehört, nicht mehr hinein. Wo der Feind in Gottes Haus zugelassen wird, werden die Diener Gottes vernachlässigt.
Nehemia stellt fest, dass die Leviten nicht mehr für Gottes Haus sorgen. Da sie nicht mehr versorgt werden, fühlen sie sich gezwungen, selbst für ihren Lebensunterhalt arbeiten zu gehen. Das geht auf Kosten des Werkes Gottes. Die Arbeiter bekommen dann nicht mehr den Beitrag, den sie brauchen, um ihren Dienst auszuüben. Wenn andere Interessen eine Rolle spielen, wird nicht mehr an diese Einrichtung Gottes gedacht. Die Korinther müssen auch an diese Sache erinnert werden (2Kor 8,11).
Nehemia spricht die Führer des Volkes mit einer eindringlichen Frage darauf an. Der Charakter und die Hingabe von führenden Personen werden oft in der Haltung und der Handlungsweise des Volkes widergespiegelt. Das gibt Führungspersonen eine große Verantwortung. Ohne auf eine Antwort zu warten, so scheint es zumindest, ergreift er Maßnahmen. Er bringt die Leviten zusammen und erinnert sie an die ihnen übertragene Aufgabe. Sie sollen ihren Dienst im Haus Gottes wieder aufnehmen.
Die Frage von Vers 11 hängt mit dem zusammen, was in Nehemia 10 versprochen wurde (Neh 10,40). Was dort versprochen wurde, wird nicht getan. Nur der Herr Jesus hat das Haus Gottes nie vergessen oder seinem Schicksal überlassen. Der Eifer dafür hat Ihn verzehrt (Joh 2,17). Liebe zu Ihm wird auch Liebe zu Gottes Haus bedeuten. Die Liebe zu Gottes Haus ist ein Gradmesser für unsere Liebe zu Gott.
Alles, was nicht in Gottes Haus gehört, hat Nehemia daraus hinausgeworfen. So wird Platz gemacht für die Rückkehr der Leviten und der Dinge, die dort hineingehören. Er sorgt dafür, dass wieder für den Lebensunterhalt der Leviten gesorgt wird und sie ihre Aufgabe in Bezug auf das Haus Gottes wieder verrichten können. Nehemia sorgt auch dafür, dass nur treue Männer die Aufgabe der Verteilung ausüben (vgl. 2Kor 8,18-21).
Treu zu sein, ist eine der wertvollsten Eigenschaften eines Gläubigen. Es ist eine Eigenschaft, die jeden Gläubigen zieren kann und wonach er sich ausstrecken kann. Treu zu sein, bedeutet nicht, fehlerlos zu sein, sondern in allem, was wir tun, auf das bedacht zu sein, was ehrlich und gerecht ist. Der Gläubige wird nicht nach der Größe seiner Gabe oder der geleisteten Anstrengungen beurteilt, sondern danach, ob er treu das getan hat, was der Herr ihm aufgetragen hat (1Kor 4,2). Gewiss, wenn es um Geld geht, muss jemand unbestechlich, zuverlässig und treu sein.