Walter Thomas Prideaux Wolston
Kommentar von Walter Thomas Prideaux Wolston
2Pet 2,4Kommentar zu 2. Petrus 2,4
Behandelter Abschnitt 2Pet 2,4-9
„Denn wenn Gott Engel, die gesündigt hatten, nicht verschonte, sondern, sie in den tiefsten Abgrund hinabstürzend, Ketten der Finsternis überlieferte, damit sie aufbewahrt werden für das Gericht; und wenn er die alte Welt nicht verschonte, sondern nur Noah, den Prediger der Gerechtigkeit, als achten erhielt, als er die Flut über die Welt der Gottlosen brachte; und wenn er die Städte Sodom und Gomorra einäscherte und zur Zerstörung verurteilte und sie denen, die gottlos leben würden, als Beispiel hinstellte; und wenn er den gerechten Lot rettete, der von dem ausschweifenden Wandel der Frevler gequält wurde (denn der unter ihnen wohnende Gerechte quälte durch das, was er sah und hörte, Tag für Tag seine gerechte Seele mit ihren gesetzlosen Werken), so weiß der Herr die Gottseligen aus der Versuchung zu retten, die Ungerechten aber aufzubewahren auf den Tag des Gerichts, damit sie bestraft werden“ (2Pet 2,4-9).
Petrus zählt an dieser Stelle das Handeln Gottes aus vergangenen Zeiten auf und zeigt auch, was Er in Zukunft noch tun wird. Eine bemerkenswerte Aussage über die Engel finden wir in Vers 4. Die Verbindung zwischen diesem Vers und Judas 6 ist eindeutig, jedoch fällt dabei ein Unterschied auf. Petrus spricht von „Engeln, die gesündigt hatten“. Judas sagt, dass sie ihre „Behausung verlassen haben“. Petrus spricht also mehr von dem Eigenwillen, während Judas von der Abtrünnigkeit spricht, denn Judas beschreibt den schrecklichen Zustand der Verdorbenheit in der Kirche, aus dem der Gläubige herausgehen muss.
Es ist wichtig zu verstehen, was Abtrünnigkeit ist. Es bedeutet die erste, ursprüngliche Stellung zu verlassen, in die Gott jemanden gestellt hat. Das ist es, was Adam getan hat. Er war ein Abtrünniger, und dies ist der Unterschied zwischen Adam und Christus. Adams Verlassen seines ersten Zustands war Abtrünnigkeit, denn es war Eigenwille und Ungehorsam, während es bei Christus vollkommener Gehorsam und das Ausführen des Willens Gottes, seines Vaters, war. Er demütigte sich selbst und Gott erhöhte Ihn, und der Apostel sagt uns heute durch den Geist Gottes, „diese Gesinnung sei in euch, die auch in Christus Jesus war.“
Petrus ist sehr deutlich im Bezug darauf, was das Gericht Gottes über diese bösen Menschen sein wird. Der Glaube wartet ruhig auf Gott und findet seine Kraft in Ihm, in der Sicherheit, dass der Tag kommen wird, an dem Er sich rechtfertigen wird, sollen die Spötter sagen, was sie wollen. In der Zwischenzeit hat Gott seinen Blick auf sein Volk gerichtet, damit sie inmitten all des Bösen vor Gott wohlgefällig wandeln.
Der Herr sieht, dass es uns in dieser Hinsicht oftmals wie Lot ergeht: Unsere gerechten Seelen werden inmitten all des verdorbenen Umgangs mit den Gottlosen gequält. Doch der Herr hat seinen Blick auf uns gerichtet, damit wir gottesfürchtig sind, im Gegensatz zu allem um uns herum, denn „der Herr weiß die Gottseligen aus der Versuchung zu retten, die Ungerechten aber aufzubewahren auf den Tag des Gerichts.“